Die Opfer der tödlichen Therapiesitzung in Berlin sind laut einer gerichtsmedizinischen Untersuchung an einer Überdosis Ecstasy gestorben.

Berlin. Zwei Opfer einer tödlichen Therapiesitzung im September in Berlin-Hermsdorf starben an einer Überdosis Ecstasy. Dies habe die gerichtsmedizinische Untersuchung ergeben, sagte der Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft, Martin Steltner, am Mittwoch. Damit bestätigte er einen Bericht der „Berliner Morgenpost“. Einem weiteren Mann, der nach der Einnahme von Drogen bei der lebensgefährlichen Gruppensitzung ins Koma gefallen war, gehe es inzwischen besser. Er sei wieder bei Bewusstsein, sagte Steltner. Gegen einen Arzt und Psychotherapeuten war Haftbefehl wegen gefährlicher Körperverletzung mit Todesfolge erlassen worden. Der 50-Jährige sitzt weiterhin in Untersuchungshaft.

Der Psychotherapeut hatte den Teilnehmern der Gruppentherapie am 19. September in seinem Haus verschiedene Drogen angeboten und verabreicht. Zwei Männer im Alter von 28 und 59 Jahren starben. Ein 55 Jahre alter Teilnehmer fiel ins Koma.

Nach dem Bericht eines Teilnehmers der Sitzung bot der Therapeut zwei Becher mit Drogen an: weißes Pulver und weiße Tabletten. Die Begriffe Ecstasy und Ephedrin - eine pflanzliche Droge - seien gefallen. Beide Substanzen gehören zur Gruppe der Amphetamine, Drogen mit stimulierender und euphorisierender Wirkung. Dem Bericht zufolge probierten neun der zwölf Teilnehmer Drogen. Die beiden späteren Todesopfer hätten sowohl Pulver als auch Tabletten eingenommen. Die Drogen seien auch bei früheren Sitzungen genommen worden, alle Mitglieder der Gruppe hätten Bescheid gewusst. Für die Sitzungen bezahlten die Teilnehmer demnach jeweils 100 bis 150 Euro. (dpa)