Nach den verheerenden Überschwemmungen auf den Philippinen haben Hunderttausende Menschen gestern teils vergeblich auf Hilfe gewartet. Die Rettungsdienste waren angesichts der Masse der Bedürftigen und der Größe des Katastrophengebiets überfordert.

Manila. "Wir konzentrieren uns jetzt auf die Verteilung von Nahrungsmitteln und anderen Notwendigkeiten", sagte Verteidigungsminister Gilberto Teodoro. Er versuchte verzweifelte Opfer, die nach zwei Tagen immer noch keine Retter gesehen hatten, zu beschwichtigen: "Wir verstehen ihren Unmut, aber es ist einfach nicht möglich, jeden sofort zu erreichen." Es waren in der Region die schlimmsten Überschwemmungen seit mehr als 40 Jahren.

Tropensturm "Ketsana" hatte am Sonnabend 80 Prozent der Hauptstadt Manila und weite Teile der umliegenden Provinzen unter Wasser gesetzt. Eine halbe Million Menschen waren betroffen, viele haben alles verloren. Ihre Häuser und Autos waren teils von den Wassermassen fortgerissen worden. Die Katastrophenbehörde bestätigte offiziell 100 Tote, doch hatten die betroffenen Gemeinden schon mehr als 200 Todesopfer gemeldet. Allein in Manila waren 75 Menschen umgekommen.

Dort hatte der heftige Regen viele Straßen in reißende Flüsse verwandelt. Autos waren wie Spielzeug fortgerissen und gegen Hauswände geschleudert worden. Die Rettungskräfte hatten Schwierigkeiten, durch Schutt und Geröll zu den Opfern zu kommen.