Schon im Morgengrauen standen die Menschen in langen Schlangen vor dem Chamunda-Devi-Tempel im indischen Jodhpur (Rajasthan). Als die Priester bei...

Jodhpur. Schon im Morgengrauen standen die Menschen in langen Schlangen vor dem Chamunda-Devi-Tempel im indischen Jodhpur (Rajasthan). Als die Priester bei Sonnenaufgang die Tore öffneten, drängten die Gläubigen nach vorn.

Alle hofften zu einem Glück verheißenden Zeitpunkt am Schrein beten zu können. Viele von ihnen fanden den Tod, als plötzlich eine Begrenzungsmauer des engen Fußwegs brach und es zu einer Massenpanik kam. Mindestens 147 Menschen sind vor dem westindischen Hindu-Tempel ums Leben gekommen. Dutzende Gläubige wurden verletzt, viele von ihnen schwer.

Video: Mehr als 100 Tote bei Massenpanik in Indien

Sie wollen jetzt mehr sehen? Hier geht’s zum Videoportal

Fernsehbilder zeigten, wie Pilger verzweifelt versuchten, am Boden liegende Menschen wiederzubeleben. "Ich wollte mich heute Morgen mit einem Freund zum Gebet treffen, aber ich war spät dran", berichtete ein sichtlich schockierter Student. "Als ich ankam, herrschte Chaos, Leute rannten überall herum. Ich habe meinen Freund gefunden, er war bewusstlos, aber nicht schwer verletzt." Ein Opfer berichtete, wie er mit Gläubigen vor dem Tempel stand, als Unruhe aufkam: "Ich wurde zu Boden gestoßen. Bevor ich wieder auf die Beine kommen konnte, liefen schon Leute über mich hinweg und trampelten über meinen Körper. Ich bin erst im Krankenhaus wieder aufgewacht."

Die Regierungschefin des Bundesstaates Rajasthan, Vasundhra Raje, ordnete eine Untersuchung des Vorfalls an. Sie versprach Hinterbliebenen und Verletzten eine finanzielle Entschädigung.