Amateurvideo zeigt dramatische Flucht aus brennender Maschine. Warum wurde dies tagelang verschwiegen?

Nur vier Tage nach dem Spanair-Absturz in Madrid (154 Tote) ist der Flughafen München knapp einer Katastrophe entgangen. Eine Maschine der Air Dolomiti mit 59 Passagieren hatte, wie berichtet, am Sonntag den Start abbrechen müssen - angeblich nur wegen "Rauchentwicklung".

Gestern kam heraus: Das Hauptfahrwerk brannte lichterloh, während die Insassen panikartig aus dem Flugzeug flüchteten.

Bis die Videoaufnahmen eines Passagiers auftauchten, war keine Rede von einem Feuer gewesen. Eine Sprecherin der 100-prozentigen Lufthansa-Tochter Air Dolomiti hatte das Unglück mit den Worten bewertet: "Das ist nicht alarmierend." Erst gestern räumten die Airline und der Flughafen ein, dass es auch Flammen gab. Nach Angaben von Air Dolomiti wurde einer der Fluggäste leicht verletzt. Die Feuerwehr sei eine Minute nach Alarm vor Ort gewesen und habe die Flammen binnen Sekunden gelöscht, so der Flughafensprecher gestern. Die Passagiere seien mit Bussen zum Terminal zurückgebracht worden und hätten den Linienflug mit der Nummer LH 3990 nach Bologna zwei Stunden später in einer Ersatzmaschine antreten können. Derzeit werde das zehn Jahre alte Flugzeug in einem Hangar untersucht.

Notlandungen bei Ryanair Ein Flug von Bristol ins spanische Gerona ist für die 168 Passagiere einer Boeing 737-800 der irischen Fluggesellschaft Ryanair zum Horrortrip geworden. Wegen eines plötzlichen Druckabfalls sank die Maschine am Montagabend fast im Sturzflug von 12 000 auf 2000 Meter und musste im französischen Limoges landen. 16 Fluggäste kamen mit Ohrenschmerzen ins Krankenhaus. Ein Passagier: "Manche Leute dachten, sie sterben - so erschreckend war das. Eine Frau vor uns wimmerte." Auch auf dem Flughafen Frankfurt-Hahn landete ein Ryanair-Jet von Budapest nach Dublin unplanmäßig. Grund: eine aus dem Gepäckfach auslaufende Pilzsoße.


Zwischenfall am Münchner Flughafen


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Schubumkehr bei Spanair Die Flugzeugkatastrophe von Madrid ist offenbar auf ein Triebwerk zurückzuführen, das auf Schubumkehr geschaltet war. Das haben Untersuchungen an dem Flugzeugwrack ergeben.

Ausstieg bei Panik erlaubt Bekommt ein Passagier vor dem Start plötzlich Panik, darf er das Flugzeug nur verlassen, solange die Triebwerke noch ausgeschaltet sind. Das berichtet das Deutsche Flugangst-Zentrum.

Aus für Schwimmwesten Die kanadische Billigfluglinie Air Canada Jazz hat die Schwimmwesten aus ihren 137 Flugzeugen entfernt. Passagiere müssen im Notfall mit ihren Sitzkissen ins Wasser. Die Linie fliegt allerdings nur das Festland an.