Exorzismus (griech.: "Hinausbeschwören") bedeutet das Austreiben eines Teufels, Dämonen oder Geistes. Die Beschwörung kann bedrohte Orte oder Gegenstände betreffen, aber auch besessene Menschen. In der Antike zogen Exorzisten durchs Land und boten ihre Dienste an. Auch Medizinmänner und Schamanen kennen solche rituellen Praktiken. Die katholische Kirche unterscheidet den "kleinen" und "großen" Exorzismus. Der "kleine" Exorzismus ist verankert im Taufritus als Gebet um die Befreiung vom Bösen. Der feierliche "große" Exorzismus darf nur von einem Priester und nur mit Erlaubnis eines Bischofs vorgenommen werden. Das entsprechende kirchliche Ritual, eingeführt 1614, wurde 1998 von Papst Johannes Paul II. unter Berücksichtigung der Erkenntnisse der Psychiatrie neu gefasst. Zuvor sind zum Beispiel Mediziner hinzuzuziehen, um abzuklären, dass es sich um eine dämonische Besessenheit und nicht um eine Krankheit handelt.