Neuer Test deckt Hygienemängel auf. Wie Sie sich schützen können. Bakterien im Fisch: Verbraucherschützer warnen vor einer Gefahr durch Räucherlachs, der gerade in der Weihnachts- und Silvesterzeit sehr beliebt ist. Bei einer Untersuchung im Auftrag der Verbraucherzentralen wurden bei jeder dritten Probe hohe Keimkonzentrationen entdeckt.

Frankfurt. Erkrankungen wie Bauchschmerzen, Erbrechen und Durchfall könnten als Folge nicht ausgeschlossen werden, hieß es. Die Ergebnisse stammen aus einer Untersuchung von Lachsprodukten aus Düsseldorf, München und Hannover. Forscher des Lebensmittelwissenschaftlichen Instituts der Universität Hannover konnten fast in jeder fünften Lachsprobe (17,5 Prozent) gefährliche Listerien nachweisen. Die Bakterien können sich trotz Lagerung im Kühlschrank und bei längerem Anrichten auf dem Esstisch stark vermehren.

Die Fischindustrie warnt vor "Panikmache" und behauptet, dass keine Grenzwerte überschritten worden seien. Der Bundesverband der Fischindustrie erklärte, es sei kein Produkt gefunden worden, das eine Gefahr für den Kunden darstelle. Alle Proben seien verkehrsfähig. Verbandssprecher Matthias Keller gestern: "Man muss die Kirche im Dorf lassen."

Bei der Untersuchung lagen nach Angaben der Verbraucherschützer 60 Prozent der Proben von Räucher- oder mariniertem Lachs über dem Richtwert von einer Million Keimen pro Gramm Lachs. Das allein sei noch kein Grund für eine ernste Gesundheitsgefahr, weise jedoch auf mangelnde Hygiene im Produktionsprozess hin. Wenn sogar der Warnwert von 100 000 Enterobakterien pro Gramm überschritten werde wie bei rund 30 Prozent der Proben, seien gesundheitliche Probleme aber nicht auszuschließen.

Um das Risiko zu begrenzen, empfehlen die Verbraucherzentralen, Lachs mehrere Tage vor dem Verfallsdatum zu essen und Produkte mit schlechtem Geruch, Aussehen oder Konsistenz zu reklamieren oder die Lebensmittelüberwachung zu informieren.