Menschlich gesehen

Lotto hat Lothar L a m m e r s selbst nur wenige Male gespielt und allenfalls ein paar Tausend Euro gewonnen - für ihn kaum der Rede wert. Der 81-Jährige verdient nicht mit Lotto, sondern am Lotto. Er kann davon angenehm leben, sich immerhin ein Haus in Saint Tropez leisten. Dort verbringt er das halbe Jahr.

Lammers ist der Erfinder der Glücksformel "6 aus 49". Vor 52 Jahren entwickelte er gemeinsam mit seinem Freund Peter Weiand, der 1990 starb, das heute weltweit erfolgreichste Glücksspiel. Bei ihrem damaligen Arbeitgeber, der Westdeutschen Fußball- und Toto GmbH in Köln, fanden beide keine offenen Ohren, wohl aber bei norddeutschen Bankiers. 1955 gab es in Hamburg die erste Lottoziehung. Das Duo bekam den Chefposten bei der Westdeutschen Lotterie Gesellschaft. Noch immer geht Lammers, wenn er in Deutschland ist, in sein Büro in Münster, obwohl der gebürtige Ostwestfale seit 1986 Rentner ist.

Über die Aufregung um den derzeitigen Rekord-Jackpot von 43 Millionen Euro kann Lammers nur lachen. Allerdings hat ihn nicht seine Erfindung reich gemacht. An so etwas wie ein Patent hat er damals nicht gedacht. Aber später, an der internationalen Vermarktung "seines" Glücksspiels in alle Welt, war er dann doch beteiligt. Und Ruhm hat es ihm auch eingebracht: einen Platz in der Hall of Fame in Las Vegas.