New York. Der unheimliche Tarot-Killer ist nicht stoppen. Montagabend schoßer einer Frau aus Arlington (Virginia) vor den Augen ihres Ehemannes in den Kopf - sein elftes Opfer in zwölf Tagen neun Tote). Was der Heckenschütze vermutlich nicht wusste: Die Frau war FBI-Agentin. Sie arbeitete als Geheimdienst-Analystin in der Zentrale der US-Bundespolizei in Washington. Linda Franklin (47) hatte gerade mit ihrem Mann den Baumarkt "Home Depot" in Falls Church verlassen. Das Ehepaar wollte nächste Woche in ein neues Haus ziehen. Nichtsahnend packten die beiden um 21 Uhr (Ortszeit) 15 Tüten und Pakete in den Kofferraum ihres Wagens. Sie fühlten sich sicher, denn der Parkplatz war überdacht und voller Menschen. Plötzlich krachte ein Schuss. Linda Franklin sackte zusammen. Sie starb den Armen ihres hilflosen Ehemannes. Zur gleichen Zeit raste ein heller Mini-Van von dem Parkplatz, der nur rund 15 Kilometer vom Zentrum der Hauptstadt Washington entfernt liegt. Der Killer flüchtete auf dem Highway 50 in Richtung Osten. Doch diesmal könnte er zu leichtsinnig gewesen gewesen sein: Er hat zum ersten Mal auf Opfer geschossen, das nicht allein war. Und er hat zugelassen, dass es viele Zeugen gab. Einige sollen sich Nummernschild des Mini-Vans - vermutlich ein Chevrolet Astro mit einer Leiter auf dem Dach eingeprägt haben. Angeblich soll der Fahrer ein blaues Sweat-Shirt getragen haben. Und: Das linke Rücklicht war defekt. County-Sheriff Tom Manger: "Wir sind zuversichtlich, dass die Hinweise schon bald zu einer Festnahme führen." Ein ballistischer Test bestätigte: FBI-Agentin wurde mit derselben Waffe (Kaliber .223) erschossen wie alle anderen Opfer des Killers.