“Seht zu, dass ihr wegkommt!“, ruft ein Kalifornier im US-Fernsehen seinen Mitbürgern zu. Über weiten Teilen des Staates färben die Flammen den Himmel gelb-orange. “Es riecht hier überall wie an einem riesigen Lagerfeuer“, berichtet ein Augenzeuge.

WASHINGTON. Die Brände im Süden Kaliforniens haben sich gestern dramatisch ausgeweitet. Mehr als 300 000 Menschen waren auf der Flucht vor der Feuerwalze, die vom Landesinneren immer weiter auf die Großstädte an der Küste - Los Angeles und San Diego - zurollt. "Das ist die Hölle!", sagte ein Vater, der mit Frau und zwei Kindern aus seinem bedrohten Haus geflohen war, dem Sender CNN. Nach Gouverneur Arnold Schwarzenegger rief auch US-Präsident George W. Bush für sieben Bezirke den Notstand aus.

Insgesamt toben von der mexikanischen Grenze im Süden bis Santa Barbara nördlich von Los Angeles 14 riesige Brände, die von den sogenannten Santa-Ana-Föhnwinden immer wieder angefacht werden. Mindestens ein Mensch kam in den Flammen ums Leben, mindestens 40 Menschen wurden verletzt.

Insgesamt sind 20 Millionen Menschen von den Bränden betroffen. Tausende Feuerwehrleute kämpfen gegen die Flammen, konnten aber auch gestern keinen der Brände unter Kontrolle bekommen. Der dichte Rauch und die orkanartigen Winde behindern die Löscharbeiten. Eine Entspannung sei nicht in Sicht, so Meteorologen. Sie rechnen in den nächsten Tagen weiterhin mit Tagestemperaturen von über 30 Grad und heftigen Böen.