Das Bundeskriminalamt (BKA) leistete die technische Hilfe, sodass Interpol den Kinderschänder Christopher Neil identifizieren konnte. Dessen Gesicht war im Internet nur digital verfremdet aufgetaucht. Um nicht erkannt zu werden, hatte sich der Mann mit einem Verwirbelungsstrudel unkenntlich gemacht. Die Verfremdung von Bildern ist mit verschiedenen Bildbearbeitungsprogrammen möglich. Zu den bekanntesten Programmen dieser Art gehört Photoshop des Herstellers Adobe. Dort wählt man den Bildbereich aus, der verwirbelt werden soll. Anschließend gibt man eine beliebige Winkelzahl ein, die festlegt, wie oft und in welche Richtung sich der Strudel um sich selbst dreht.

Dieser Effekt lässt sich mit einem Minuszeichen vor der Winkelauswahl ohne jedes kriminaltechnische Expertenwissen nachträglich rückgängig machen. Die Schwierigkeit besteht allerdings darin, genau das Zentrum und bei der Auswahl des Bildausschnitts den richtigen Radius des Strudels zu treffen. Schließlich probiert man so lange herum, bis man annähernd den richtigen Winkelgrad gefunden hat. Wenn der Mittelpunkt und der Auswahlradius nicht exakt getroffen werden, ergeben sich beim Zurückstrudeln des Wirbels Bildverfälschungen, wie sie auch auf den im Internet bereitgestellten BKA-Dateien des mutmaßlichen Sexualstraftäters noch leicht zu erkennen sind. Trotzdem gelang es schnell, mit diesem erstmals zur Öffentlichkeitsfahndung verwendeten Bild, Neil zu fassen.