FREIBURG/BERN. Heftige Regenfälle haben in Süddeutschland und der Schweiz für schwere Schäden und Überschwemmungen gesorgt. Die Schifffahrt auf dem Rhein wurde eingestellt. Hochwasserexperten erwarteten für heute einen Pegel von 8,50 Metern in Kehl. Auch die Franzosen stoppten den Schiffsverkehr.

Straßen und Bahnstrecken waren zwischen Lörrach und Konstanz überflutet, Campingplätze standen unter Wasser, unzählige Keller liefen voll. Nach Angaben des Kreisbrandmeisters in Lörrach waren rund 250 Feuerwehrleute im Einsatz. "So ein heftiges Hochwasser gibt es statistisch betrachtet nur etwa alle 50 Jahre", sagte ein Sprecher des Landratsamts in Waldshut-Tiengen.

Bei einem Gewitter im Raum Hof (Oberfranken) schlug ein Blitz neben einer Frau ein. Sie musste mit Herzproblemen ins Krankenhaus gebracht werden.

Heftiger Regen hielt gestern auch die Feuerwehr im nordrhein-westfälischen Münster in Atem. Im Raum Chemnitz hatten Gewitter bereits in der Nacht große Schäden angerichtet. Nach Blitzeinschlägen brannten der Dachstuhl eines Doppelhauses sowie eine Scheune.

In der Schweiz mussten gestern Dutzende Straßen und Bahnstrecken wegen Überschwemmungen und Erdrutschen gesperrt werden. Besonders betroffen waren die Zentralschweiz, das Mittelland und der Kanton Jura. In Jura gingen mehr als 400 Notrufe ein. Einheiten der Armee unterstützten die Feuerwehren. Versicherungen schätzten die Schäden auf vier Millionen Euro.

Hochwasserschäden wurden auch aus dem österreichischen Vorarlberg gemeldet. Mehrere Bäche traten in der Region über die Ufer, Straßen mussten gesperrt werden, zahlreiche Keller standen unter Wasser. In Bulgarien brachen zwei Tage nach den verheerenden Überschwemmungen kleinere Schutzdeiche in der Region Russe. Weite Flächen Ackerland wurden überflutet. Das Hochwasser hat schon zehn Menschen das Leben gekostet.

Völlig verrückt spielte das Wetter in Italien: Während im Süden des Landes weiterhin die Sonne vom Himmel brannte wurde der Norden von schweren Unwettern heimgesucht.