In Decken eingehüllt, nur mit dem Nötigsten, flüchten Frauen und Kinder im Winter 1944/45 auf einem Pferdewagen aus dem Warthegau (um Posen). So wie sie mussten im Zweiten Weltkrieg Millionen Menschen ihre Heimat verlassen. 1941 wurden rund 650 000 Polen aus Westpreußen in das sogenannte Generalgouvernement zwangsumgesiedelt. Deutsche und Deutschstämmige wurden 1940 aus russisch besetzten Gebieten im Baltikum und 1941 aus der Wolgarepublik deportiert. Im Winter 1944/45 starteten aus Angst vor der Roten Armee die ersten Flüchtlingstrecks in Ostpreußen, Westpreußen, Pommern und Schlesien in Richtung Westen. Ende Januar blieb als Ausweg nur noch die Flucht über das zugefrorene Haff zu den Ostseehäfen - rund 33 000 Menschen starben bei der Flucht über die Ostsee.

Insgesamt waren mehr als 14 Millionen Deutsche zwischen 1944/45 und 1950 von Flucht und Vertreibung betroffen. Rund 2,1 Millionen Vertriebenen-Schicksale konnten nie geklärt werden.