“Eine Tragödie monumentalen Ausmaßes.“ Viele Verletzte noch in Lebensgefahr. Schütze ist tot.

Washington. Amerika steht unter Schock: Beim bislang schlimmsten Amoklauf der US-Geschichte sind gestern in der Technischen Universität von Blacksburg (Bundesstaat Virginia) mindestens 33 Menschen getötet worden - 28 wurden verletzt. Der Uni-Präsident sprach von einer "Tragödie monumentalen Ausmaßes".

Unter den Toten im Institut für Ingenieurwissenschaften ist auch der Schütze. Polizeichef Wendell Flinchum: "Im Moment glauben wir, dass es die Tat eines Einzelnen war." Es gebe Hinweise, dass er sich selbst erschossen habe. Dem Sender MSNBC zufolge soll es sich um einen jungen Mann asiatischer Abstammung gehandelt haben, der mit zwei 9-Millimeter-Handfeuerwaffen ausgestattet gewesen sei.

Das Blutbad begann morgens um 7.15 Uhr (Ortszeit) in einem Studentenwohnheim auf dem Campus von Blacksburg, 420 Kilometer südwestlich der US-Hauptstadt Washington. Dort wurde auch der erste Tote entdeckt. Zwei Stunden später feuerte der Täter während einer laufenden Vorlesung auf Studenten. Dabei gab es offenbar die meisten Toten. Von den zahlreichen Verletzten sollen sich etliche in einem kritischen Zustand befinden. Wegen stürmischen Wetters mit Schneefall konnte kein Hubschrauber zur Rettung der Verletzten eingesetzt werden: Sie mussten in Krankenwagen transportiert werden.

Schon nach der ersten Schießerei im Studentenheim waren alle 28 000 Studierenden der Uni im Internet aufgerufen worden, nicht ins Freie zu gehen, sich zu verbarrikadieren und sich von den Fenstern fernzuhalten.

Währenddessen durchkämmten schwer bewaffnete Polizisten den Campus, weil zuerst ein zweiter Schütze vermutet worden war. Erst später wurden die Studenten und das Personal in Sicherheit gebracht. Einige sprangen in Panik aus den Fenstern. Alle Eingänge zum Campus blieben geschlossen. Augenzeugen zeichneten die schrecklichen Momente mit ihren Handys auf, auf denen Schüsse zu hören sind.

US-Präsident George W. Bush ließ erklären, er sei "entsetzt" und bete "für die Familien der Opfer, die Opfer selbst, Studenten, Professoren und alle Menschen in Virginia, die von dem schrecklichen Vorfall betroffen sind". Bundeskanzlerin Angela Merkel sprach ihm ihr Beileid aus.

Erst am 2. und 13. April war die Universität Ziel von falschen Bombendrohungen gewesen.