CAMBRIDGE. Für die Jagd nach kleinen Halbaffen fertigen sich Schimpansen im Senegal spitze Speere und versuchen, ihre Beute zu erstechen. In mindestens einem der beobachteten Angriffe hatte ein Weibchen Erfolg mit dieser Strategie, berichten Forscher um Jill Pruetz von der Iowa State University im Journal "Current Biology". Zwar sei nur einer von 22 beobachteten Versuchen der Sippe in der senegalesischen Region Fongoli erfolgreich gewesen. Das Anfertigen und Nutzen von Speeren scheine eine Gewohnheit zu sein. Meist griffen die Weibchen zu dieser Waffe.

Zunächst brechen die Tiere (Pan troglodytes versus) einen Ast vom Baum, dann entfernen sie Seitentriebe und spitzen ein Ende mit den Zähnen an. Derart ausgestattet, suchen die Schimpansen nach Schlafhöhlen von Galagos (Galago senegalensis). Die nachtaktiven, rund 200 Gramm schweren Halbaffen sind ihre bevorzugte Beute. Fündig geworden, rammen die Schimpansen den Speer in die Höhle mit dem Ziel, den Bewohner zu töten. Normalerweise sind Galagos nämlich zu schnell für Schimpansen.