Jangtse: Wasser strömt in neues Superkraftwerk

PEKING. Der Sprengstoff hätte gereicht, um 400 zehnstöckige Hochhäuser in die Luft zu jagen: Mit einer gewaltigen Explosion unter Wasser ist ein Schutzwall zum Bau des Drei-Schluchten-Staudamms in China beseitigt worden. Folge: Seit gestern strömt das Wasser des Jangtse-Flusses in das größte Wasserkraftwerk der Welt, das von 2008 an Strom für mehr als 13 Millionen Einwohner erzeugen soll.

Mit 192 Tonnen Dynamit wurden die oberen 30 Meter des Damms weggesprengt. In zwölf Sekunden versanken 190 000 Kubikmeter Beton im Stausee. Damit steht der volle Wasserdruck auf der 185 Meter hohen und 2309 Meter langen Staumauer. Der gesprengte Damm hatte seit 2003 die Baustelle geschützt.

Wang Xu'guang, Sprengexperte der Akademie der Wissenschaften: ,"Ich war etwas nervös vor der Explosion." Ein australischer Kollege sprach vom "schwierigsten Sprengauftrag der Welt". Der Bau ist umstritten, weil 1,3 Millionen Menschen zwangsumgesiedelt wurden. Angeblich soll der Staudamm aber Flutkatastrophen am Jangtse-Fluß entgegenwirken.