Grand Prix: Konkurrenz von Texas Lightning setzt auf sexy Girls. Beim Finale des Eurovision Song Contest treten 24 Länder an. Hier sind alle Interpreten und ihre Songs.

Athen. Ein Schockrocker, ein Pornosternchen, sechs selbsternannte Gewinner - und eine echte Grand-Prix-Siegerin: 24 Länder stehen an diesem Sonnabend im Finale des 51. Eurovision Song Contest in Athen (ARD, 21 Uhr). Deutschland geht mit Startnummer acht ins Rennen. Der Auftritt von Texas Lightning beginnt um 21.35 Uhr. Sängerin Jane Comerford (47): "Wir wissen, was wir können, und am Ende werden wir sehen, was rauskommt."

1 Schweiz: Six4one ("If We All Give A Little"). Ralph Siegel (60, zum 18. Mal im Finale) und Bernd Meinunger (61, Text) bleiben sich treu. Die sechs Sänger kommen aus der Schweiz, aus Israel, Bosnien-Herzegowina, Malta, Schweden und Deutschland.

2 Moldawien: Arsenium und Natalia ("Loca"): Latino-HipHop mit Bikini-Show. Arsenium (22) stürmte 2004 mit O-Zone ("Dragostea Din Tei") die Charts. Natalia (18) war Miss Teenager 2004.

3 Israel: Eddie Butler (34, "Together We Are One"). Eine Ballade à la "We Are The World", im Stil eines Disney-Musicals. Butler wurde 1999 mit Eden ("Happy Birthday") Fünfter für Israel.

4 Lettland: Cosmos ("I Hear Your Heart"). Der erste A-cappella-Song beim Grand Prix ist zugleich der ungewöhnlichste. Das Sextett tritt mit Roboter auf.

5 Norwegen: Christine Guldbrandsen (20, "Alvedansen"). Elfentanz mit nordischer Hardanger-Geige. Blond, bildhübsch, aber zu kühl und langweilig.

6 Spanien: Las Ketchup ("Bloody Mary"). Drei der vier Schwestern landeten 2002 mit dem Ketchup-Song einen Sommerhit. Sie singen wenig melodisch, aber in ihrer Muttersprache und drehen sich auf Bürostühlen im Kreis.

7 Malta: Fabricio Faniello ("I Do"). Ein geschliffener Popsong mit Techno-Rhythmen und Feuerwerk. Faniello landete 2001 schon auf Platz neun.

8 Deutschland: Texas Lightning ("No No Never"). Der Hit gilt als Favorit. Bei der Generalprobe litten die Hamburger noch unter kleinen Technik-Pannen, mußten ein zweites Mal ansetzen. Was kann da noch schiefgehen . . .

9 Dänemark: Sidsel Ben Semmane (17, "Twist Of Love"). Die Dänin und ihre Tänzerinnen knüpfen an den Country der Deutschen an und twisten schwungvoll und mitreißend über die Bühne. Starke Konkurrenz für Texas Lightning.

10 Rußland: Dima Bilan (23, "Never Let You Go"). Der russische Popstar überzeugte schon im Halbfinale und gilt als absoluter Geheimtip der Osteuropäer.

11 Mazedonien: Elena Risteska (20, "Ninanajna"). Gewann als 16jährige die mazedonische Superstar-Castingshow. Eingängiger Gassenhauer vom Balkan, überstand schon das Halbfinale.

12 Rumänien: Mihai Traistariu (26, "Tornero"): Was Dieter Bohlen mißlang, hat der Bernhard Brink Rumäniens nach mehreren Anläufen im Vorentscheid geschafft: Mihai setzt auf hammermäßige Beats nach Art von Modern Talking.

13 Bosnien-Herzegowina: Hari Mata Hari ("Lejla"). Traurig, sensibel, anspruchsvoll. Fans nennen den Sänger Hajrudin Varejanovi (45) die Nachtigall von Sarajewo. Geheimfavorit wenn die Balkan-Connection funktioniert.

14 Litauen: LT United ("We Are The Winners"). Hymne zum Mitgrölen (Wir sind die Gewinner der Eurovision). Irre optimistisch, irre schräg, irre komisch. Im Halbfinale schon erfolgreich.

15 Großbritannien: Daz Sampson ("Teenage Life"). Schulmädchen, die wie ein Kinderchor singen, dazu ein HipHopper mit dem modernsten britischen Grand-Prix-Beitrag seit Jahren.

16 Griechenland: Anna Vissi (49, "Everything"). Die Zypriotin mit der starken Stimme stand schon zweimal im Finale, ging 1980 und 1982 aber leer aus. Heimspiel mit einem Song à la Celine Dion.

17 Finnland: Lordi ("Hard Rock Hallelujah"). Monstershow mit Horrormasken und ganz viel Pyrotechnik auf der Bühne. Heavy Metal mit europaweitem Knalleffekt und die am meisten gefeierte Band im Halbfinale.

18 Ukraine: Tina Karol (21, "Show Me Your Love"). Selbstbewußt präsentierter Ost-Popsong voller Energie und Dynamik, Minirock und Seilspringen inklusive. Tinas schnelles Stück schaffte es locker durch das Halbfinale.

19 Frankreich: Virginie Pouchain ("Il etait temps"). Die Friseurin setzte sich in einem Casting gegen 5000 Mitbewerber durch. Ihr romantisches Chanson wird die Fans von Patricia Kaas begeistern. Dennoch: Frankreich ist erfahrungsgemäß chancenlos.

20 Kroatien: Severina (34, "Moja stikla"). Der Internet-Pornostar setzt auf eine Folklore-Show sowie einen typischen Ethno-Popsong - und zeigt ganz viel Bein.

21 Irland: Brian Kennedy (39, "Every Song Is A Cry For Love"). Herz-Schmerz-Ballade im Stil von Johnny Logan. Der Nordire (!) aus Belfast arbeitete schon mit Ronan Keating, den Corrs und Tina Turner zusammen.

22 Schweden: Carola (39, "Invincible"). Zum dritten Mal dabei: holte 1983 erst den dritten Platz, 1991 sogar den Sieg nach Schweden. ABBA-Stil, der schon im Halbfinale überzeugt hat.

23 Türkei: Sibel Tüzün (34, "Süperstar"). Schillernde Disco-Nummer. Die Sängerin hat eine klassische Gesangsausbildung, ist nebenbei auch noch Co-Pilotin des türkischen Rallyefahrers Ethem Genim.

24 Armenien: Andre ("Without Your Love"). Das Land ist zum ersten Mal dabei. Andre wurde 2004 und 2005 zum besten männlichen Sänger Armeniens gewählt. DancePop mit Akrobatikeinlage.