Für Oberbürgermeister Wolfgang Heitmeier (55, Freie Wähler) sollte 2006 ein Jahr mit viel Harmonie werden: Vom Mozartjahr wollte auch die altehrwürdige Kurstadt profitieren. Denn das Musikgenie machte einst Station in Bad Reichenhall. Doch nun ist es ein Katastrophenjahr. Heitmeier weist aber alle Schuldzuweisungen zurück: "Das Dach war nicht sanierungsbedürftig", wiegelt er immer wieder ab. "Bei allen Gutachten ging es um die Hallentechnik, nie um die Statik des Gebäudes." Der Bürgermeister bekommt jetzt auch Druck von den Einheimischen. "Ich war oft in der Halle. Es hat schon immer von der Decke getropft", sagt Elfriede Reidel (51). Thomas Rumpeltes, Vorsitzender des Eishockeyklubs: "Es hat oft durchgeregnet beim Training." Bereits 2002 soll ein Gutachter festgestellt haben, daß die Dachbalken erhebliche Mengen Wasser gezogen hätten. "Davon weiß ich nichts", sagt Stadtsprecher Gerhard Fuchs. "Es gab 2002 bis 2004 mehrere Untersuchungen, aber am Dach waren keine Mängel sichtbar." Bei starker Sonneneinstrahlung gab es zwar Probleme mit Kondenswasser, das von der Decke tropfte. "Das war aber kein auffälliges Problem." Möglicherweise lag es auch an schadhaften Leimfugen innerhalb der Holzbalken oder an Materialfehlern der 1971 erbauten Halle. Sicher ist: Der Schnee allein kann es nicht gewesen sein. Ein Experte: "Vielleicht kommt die Wahrheit nie ans Licht."