Hollywood. Glück als Schauspielerin, Pech in der Liebe. Nur zwei der zehn letzten Preisträgerinnen haben ihren Partner noch.

New York. Passen Ruhm und Liebe nicht zusammen? Müssen Topstars auf dem Höhepunkt ihrer Karriere zwangsläufig in eine private Krise stürzen? Die jüngsten Schlagzeilen aus Hollywood über die Trennungen von Filmstars lassen dies vermuten. Dabei scheinen vor allem Schauspielerinnen, die einen Oscar gewonnen haben, ihre Trophäe teuer bezahlen zu müssen: Acht von zehn Gewinnerinnen der letzten Jahre haben nach der Preisverleihung die "Liebe ihres Lebens" verloren. Die US-Zeitung "Daily News" wittert schon einen "Fluch der Oscars". Die New Yorker Eheberaterin Debra Burrell erklärt das Phänomen so: "Nach einem solchen Karriere-Höhepunkt ist es schwierig, in die Niederungen einer Partnerschaft zurückzukehren. Wer kann schon mit so viel öffentlicher Aufmerksamkeit umgehen und dabei auf dem Teppich bleiben?" Ähnlich sieht es auch ihre Kollegin Holly Stein aus Hollywood: "Die Welt verändert sich nach einem Oscar. Und das kann selbst eine gut gehende Beziehung auf einmal zerstören." Die neusten Meldungen über die zerrütteten Ehen von Angelina Jolie (27) und Halle Berry (34) scheinen diese Theorie zu bestätigen. Angelina Jolie bekam im Jahr 2000 den Oscar für "Durchgeknallt - Girl Interrupted". Sie hat sich kürzlich von ihrem Ehemann Billy Bob Thornton (46) getrennt. "Die Liebe ihres Lebens" wie die Schauspielerin einmal sagte - und dieses Bekenntnis durch ein nicht zu übersehendes Tattoo (Aufschrift: Billy Bob) auf ihrem linken Arm öffentlich zur Schau trägt - scheint schon nach wenigen Jahren zerbrochen zu sein. Auch die Adoption eines Kindes aus Kambodscha konnte daran offenbar nichts ändern. In einer schweren Ehekrise scheint - trotz aller Dementis - auch Halle Berry (34) zu stecken, die den Oscar erst im vergangenen Februar für "Monster's Ball" erhielt. Ihr Mann, der Soulsänger Eric Benet (36), soll die Schauspielerin mit seiner Ex-Freundin betrügen. Der Musiker lässt sich jetzt angeblich in einer Spezialklinik im US-Staat Arizona behandeln, um die Treue dort wiederzuerlernen - und damit vielleicht noch die Ehe zu retten. Angelina Jolie und Halle Berry reihen sich in eine immer längere Liste von glücklosen Oscar-Preisträgerinnen ein: Auch Gwyneth Paltrow (29) verließ ihren Freund Ben Affleck (29) kurz nach der Auszeichnung für "Shakespeare in Love" 1999. Kim Basinger (48) ließ sich nach dem Oscar für "L. A. Confidential" (1998) von Alec Baldwin (44) scheiden, Kollegin Helen Hunt (39, "Besser geht's nicht") von Ehemann Hank Azaria. Und Jennifer Connelly (31, Oscar für "A Beautiful Mind") trennte sich von ihrem Freund Josh Charles. Sie alle konnten den Starrummel nicht mit ihrem Liebesleben vereinbaren. Sogar "Pretty Woman" Julia Roberts (34) wurde ein Opfer des Oscar-Fluchs: Sie hatte sich vor Millionen von TV-Zuschauern noch überschwenglich in ihrer Dankesrede (Oscar 2001 für "Erin Brockovich") bei dem "Mann ihres Lebens", Benjamin Bratt (38), bedankt. Wenige Wochen später trennte sie sich von dem Schauspiel-Kollegen. Dennoch konnte sich Roberts anscheinend von dem "Fluch" befreien: Sie heiratete am amerikanischen Unabhängigkeitstag vor zwei Wochen den Kameramann Danny Moder (33). Am schlimmsten aber traf das Schicksal Judi Dench (67): Ihr Ehemann für immerhin 30 Jahre starb knapp zwei Jahre nach ihrem Oscar-Gewinn 1999 (beste Nebenrolle in "Shakespeare in Love") an Krebs. Allein Hilary Swank (27), die die begehrte Trophäe im Jahre 2000 für "Boys Don't Cry" bekommen hatte sowie ihre Kollegin Marcia Gay Harden (41, Oscar 2001 für "Pollock") scheinen noch glücklich verheiratet zu sein.