Kylie Minogue: Die Sängerin zwischen Hoffen und Bangen. Beim Segeln vor Korsika sammelt sie Kraft zwischen den Chemotherapie-Terminen. Und 2006 will sie ihren Lebensgefährten heiraten.

London. Sie sieht blaß aus, noch zierlicher und zerbrechlicher als sonst. Um den Haarausfall zu verbergen, trägt sie Kopftücher oder Hüte. Doch Kylie Minogue (37; "Can't Get You Out Of My Head"), die sich im Mai in Melbourne einen Knoten in der Brust entfernen ließ und seitdem eine Chemotherapie machen muß, läßt sich nicht unterkriegen.

Zwischen zwei Chemo-Behandlungen genoß die tapfere Sängerin jetzt bei einem Segeltörn vor der Mittelmeerinsel Korsika das Leben - und die Liebe ihres Verlobten Olivier Martinez (38), der seit der Krebsdiagnose nicht von ihrer Seite gewichen ist.

"Kylie hat ein paar Tage Zeit, bevor sie wieder ins Krankenhaus muß. Deshalb überraschte sie Olivier mit einem Kurzurlaub", sagt ein Freund in der britischen Zeitung "Daily Mail". "Ihre schönsten Erinnerungen stammen von Boots-Urlauben, also schien ein Segeltörn genau das richtige."

An Bord der "White Wing", die das Paar mit einem Skipper mietete, trug die australische Sängerin immer eine schützende Kopfbedeckung. "Kylie leidet durch die Chemotherapie an Haarverlust und muß ihren Kopf vor der Sonne schützen, doch sie trägt es mit Fassung", sagt ein Freund. "Sie hat ein paar Perücken anfertigen lassen, fand sie jedoch ungemütlich und kratzig. Deshalb zieht sie nun Kopftücher und Hüte vor. Ansonsten versucht sie, ihr Leben so normal wie möglich weiterzuführen."

Ein paar Tag zuvor war das Paar nahe der renommierten Krebsklinik Gustave Roussy in Frankreich gesichtet worden, wo Kylie Minogue sich behandeln läßt. "Die beiden sahen wie jedes verliebte Paar aus", sagt ein Augenzeuge. "Kylie kicherte mit Olivier und war sehr tapfer. Olivier hatte immer beschützend seinen Arm um sie gelegt." Kylie, die Kämpferin, hat sich mit dem französischen Schauspieler für das Ende der Chemotherapie eine ganz besondere Belohnung ausgedacht: eine Hochzeit in Australien! "Kylie und Olivier wollen Anfang nächsten Jahres heiraten", verriet ein Freund der britischen Zeitschrift "Grazia". "Seit ihrer Ankunft in Paris haben sie die gute Nachricht unter Freunden und Familie verbreitet. Die Ärzte glauben, daß die Therapie bis dahin beendet sein sollte, und Kylie ist dann bereit für einen Neuanfang. Für sie gibt es nichts Schöneres, als das neue Jahr mit einem neuen Leben als Mrs. Olivier Martinez zu beginnen." Und um dann vielleicht auch noch ihren Traum von einer eigenen Familie erfüllen zu können - Chemotherapie kann zu Unfruchtbarkeit führen - , hatte sich Kylie bereits kurz nach der Krebsoperation einer weiteren neuartigen Operation unterzogen, bei der Teile ihrer Eierstöcke entnommen und eingefroren wurden. Das Gewebe soll nach ihrer Genesung wieder eingepflanzt werden - in der Hoffnung, daß die Eierstöcke angeregt werden, neue Eier zu produzieren. Und um ihr neues Leben rundum perfekt zu machen, suchen Kylie und Olivier, die zur Zeit in Oliviers Apartment in Paris leben, bereits nach einem Traumhaus für ihre zukünftige Familie. Der Freund: "Die beiden wollen sich in der Nähe von Paris niederlassen, schauen sich Immobilien zwischen zwei und drei Millionen Euro an." Erst vor zwei Wochen soll Kylie Minogue eine Villa mit zehn Schlafzimmern und Swimmingpool 60 Kilometer südlich von Paris besichtigt haben. "Kylie hat sich sofort in die Villa verliebt - doch die beiden wollen noch ein paar weitere Immobilien besichtigen, bevor sie eine endgültige Entscheidung treffen", so der Freund. Morgen steht der nächste Chemotherapie-Termin an.

Fest steht, daß Kylie Minogue durch ihre Erkrankung die Zahl der Vorsorgeuntersuchungen in ihrer Heimat ansteigen ließ: Der "Kylie-Effekt" könnte die Zahl der Brustkrebstoten weiter senken", schrieb Prof. Simon Chapman von der Universität Sydney in der Fachzeitschrift "Medical Journal of Australia". Binnen zweier Wochen habe sich die Zahl der Mammographien in Australien mehr als verdoppelt.