Berlin. Ungläubig stehen die Besucher am Bärenfelsen im Zoologischen Garten Berlin: Eine kleine schwarze Katze schmiegt sich schnurrend an die fast 200 Kilo schwere Kragenbärin Mäuschen. Die beiden Tiere sind schon fast zwei Jahre unzertrennlich. Bis heute weiß auch von den Zoo-Experten niemand, wie die Katze, die inzwischen den Namen Muschi erhielt, in das Gehege gelangen konnte und warum sie bis jetzt blieb. Ein weiterer Kragenbär und eine Braunbärin dulden den artfremden Gast mit Gleichmut. Derart ungleiche Verbindungen im Tierreich, sogar über die Artengrenzen hinweg, sind für die Experten nicht zu erklären. Die Berliner Freundschaft funktioniert dennoch bestens: Mit fast 200 Quadratmetern ist Muschis Revier groß genug. "Als Futter bekommt sie täglich Mäuse, und ab und zu stibitzt sie sich vom Bärenfutter einen Fisch", sagt Maria Neusser, Pflegerin in der Ausbildung. Auf einem Schild werden die Zoo-Besucher darauf hingewiesen, dass die Bärin ihrer Freundin stets "mit Vorsicht und Rücksichtnahme" begegne. Gelegentlich sucht die Katze zum Schlafen Schutz unter den großen Tatzen der Bärin, obwohl ein Hieb tödlich wäre.