Berlin. Sie leuchten in Rot und Grün an den Straßen, hängen an den Wänden, baumeln von Schlüsselbunden und erfreuen die Touristen: die Ampelmännchen der ehemaligen DDR. Sie gehören zu den Verkaufsschlagern der Souvenirläden und haben sich in den neuen Bundesländern längst zu einer beliebten Marke entwickelt.

Dabei war das Ampelmännchen nach der Wende dem Untergang geweiht. Es sollte den schlanken West-Symbolen Platz machen. Doch der signalrote Steher und der dynamische Geher hatten schon damals viele Fans. Aktionen wie "Rettet das Ampelmännchen" setzten sich werbewirksam mit Ampelmann-Produkten für den Erhalt der DDR-Verkehrssymbole ein. Die Nachfrage stieg, und auch Touristen interessierten sich für das sympathische Männchen. Wer heute, 15 Jahre nach dem Mauerfall, einen Berliner Souvenirladen betritt, wird oft direkt von den rot-grünen Figuren begrüßt: "Die Ampelmännchen zählen zu den beliebtesten Produkten", sagt Natascha Kompatzki von der Berlin Tourismus Marketing GmbH. Vor allem die kleineren Produkte wie Magnete oder Schlüsselanhänger entwickelten sich zum Renner. Das kann auch Heyman Manana aus dem Geschäft "Berlin Story" bestätigen. "Die Ampelmann-T-Shirts verkaufen sich doppelt so gut wie andere Berlin-T-Shirts." Daß das Interesse nicht nachläßt, freut vor allem die Hersteller der Produkte, die Mondos Arts Berlin Group sowie die Berliner Make Design GmbH. Letztere hat Mitte der 90er Jahre die Lizenzrechte an der Marke "Ampelmann" erworben. Markus Heckhausen, einer der Geschäftsführer der Make Design GmbH: "Die Ostalgiewelle ist kurzlebig", sagt der Produktdesigner. "Um das Ampelmännchen am Leben zu erhalten, muß es mit neuem Inhalt gefüllt werden." Derzeit entsteht eine eigene Modemarke mit dem Ampelmann. Zudem plant der Geschäftsmann ein Verkehrserziehungsprogramm Marke "Ampelmann" für Kinder. In diesem Jahr erwartet allein Make Design einen Umsatz von 1,5 Millionen Euro. 30 Arbeitsplätze wurden geschaffen, Tendenz: steigend. Weitere Läden sind schon geplant, sogar eine japanische Kaufhauskette hat bereits ihr Interesse angemeldet. Heckhausen: "Japaner gehören derzeit mit zu unseren besten Kunden."