Abnehmen: Was wirklich hilft und was nicht: Hier acht Tipps der Expertin

Berlin. Schlank werden um jeden Preis: Gerade im Sommer, wenn Bikini oder Badehose aus dem Schrank geholt werden, wollen viele abnehmen. Doch etliche Diäten halten nicht, was sie versprechen. Das Hamburger Abendblatt sprach mit der Ernährungswissenschaftlerin Isabelle Keller von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung.

Mono-Diäten : Einseitige Diäten wie zum Beispiel die Ananas-Diät werden oft als Weg zu einem schlanken Körper angepriesen. Der Erfolg ist allerdings zeitlich begrenzt. Der Mensch hat ein festes Ernährungsverhalten, das sich über Jahre etabliert hat. Dies kann man nicht von heute auf morgen ändern. Mono-Diäten verlangen eine bestimmte Lebensmittelauswahl. Es fehlen wichtige Nährstoffe. Sobald der Mensch wieder normal isst, geht der Körper auf "Sparflamme" und sorgt vor. Das Resultat: Es bilden sich Fettpolster.

Light-Produkte : Wenn ein Produkt als "light" bezeichnet wird, ist für den Verbraucher oft nicht klar, worauf der Begriff abzielt. Die Light-Produktpalette ist sehr unterschiedlich und bezieht sich meistens auf den Alkohol- oder Fettanteil oder den Kalorien- und Zuckergehalt. Nicht jedes Lebensmittel, das als "light" gekennzeichnet wird, ist für eine Diät geeignet.

Sp ort : Es ist eine Lüge, dass jemand, der viel Sport treibt, essen kann, was er möchte. Gewichtsabnahme erfolgt nur dann, wenn mehr Energie verbraucht als dem Körper zugeführt wird. Eine halbe Stunde Joggen berechtigt nicht, eine Sahnetorte zu essen.

Fett : Nicht alle Fette sind ungesund, und der Mensch braucht es, um Vitamine binden zu können. Wie viel Fett der Körper benötigt, hängt vom Alter und von der Bewegung ab. Im Durchschnitt werden 70 bis 90 Gramm pro Tag empfohlen. Es muss allerdings auf die Qualität des Fettes geachtet werden. Deutsche essen zu viel gesättigte Fettsäuren, die vor allem in tierischen Produkten auftreten. Diese sind belastend für den Kreislauf. Pflanzliche Öle wie zum Beispiel Raps- und Walnussöl haben dagegen einen positiven Einfluss.

Süßigkeiten : Nicht alle Leckereien machen dick. Im Gegenteil: Eine Diät, die bestimmte Lebensmittel verbietet, kann nicht erfolgreich sein, da der Mensch nach einiger Zeit Heißhunger entwickelt. Beim Abnehmen sollte flexibel kontrolliert werden, und auch das eine oder andere Stück Schokolade ist erlaubt. Man sollte sich dafür ganz bewusst Zeit nehmen und Süßigkeiten genießen. Besonders fettarm sind Weingummis, Trockenobst und Fruchteis.

Mahlzeiten : Die empfohlenen drei Haupt- und zwei Zwischenmahlzeiten am Tag sind nicht für jeden sinnvoll. Es kommt darauf an, was man isst, nicht wie viel. Zwischenmahlzeiten verlocken zum Snacken. Stattdessen sollten fettarme Lebensmittel mit viel Ballaststoffen wie zum Beispiel Obst, Gemüse und Vollkornprodukte gegessen werden. Sie haben wenig Kalorien, sättigen aber dafür.

Rauchen : Es stimmt nicht, dass man durch Rauchen Gewicht verliert. Natürlich gibt es den einen oder anderen, der zur Zigarette statt zur Schokolade greift. Aber es gibt auch viele übergewichtige Menschen, die rauchen. Dass Raucher zunehmen, wenn sie aufhören, ist allerdings erwiesen. Essen wird für sie zum Ersatzgenuss.

Schlankheitspillen : Von "Wunderpillen" und Appetitzüglern wird abgeraten. Es gibt kein goldenes Erfolgsrezept. Eine Studie ergab sogar: Keines der bekannten Medikamente führte zum Erfolg.