Eine Amerikanerin, die der Filmemacher als 13-Jährige missbrauchte, setzt sich für die Einstellung des Verfahrens ein.

Los Angeles. Als Samantha Geimer 13 war, wurde sie von Roman Polanski (75) vergewaltigt - doch sie will nicht, dass er dafür heute noch bestraft wird. Die 45-Jährige, inzwischen Mutter von drei Kindern, reichte jetzt einen entsprechenden Antrag vor einem Gericht in Los Angeles ein.

Der Starregisseur, der seit fast 32 Jahren aus Angst vor einer Verhaftung nicht mehr in die USA gereist ist, hatte selbst im Dezember bei den Behörden die Einstellung des Verfahrens beantragt.

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Sein Fall ging 1977 um die Welt: Der damals 43 Jahre alte Polanski war mit der hübschen Samantha, die damals noch Gailey hieß, in das Haus von Hollywoodstar Jack Nicholson (71) gefahren, um die 13-Jährige für ein französisches Modemagazin fotografieren zu lassen. Laut Anklageschrift flößte er dem Mädchen dabei Alkohol und Betäubungsmittel ein. Dann machte er Oben-ohne-Fotos von dem Teenager, anschließend vergewaltigte er Samantha im Whirlpool, obwohl sich das Mädchen wehrte.

Vor einem Gericht bekannte sich Polanski damals des Beischlafs mit einer Minderjährigen für schuldig, floh aber vor der Urteilsverkündung aus den USA. Seitdem hat er das Land nicht mehr betreten. Auch 2003, als er für seinen Film "Der Pianist" mit dem Oscar als bester Regisseur ausgezeichnet wurde, wagte er sich nicht nach Hollywood.

Der Filmemacher ("Rosemaries Baby", "Tanz der Vampire", "Chinatown") ist heute mit der französischen Schauspielerin Emmanuelle Seigner (41) verheiratet und lebt in Paris. Seine frühere Ehefrau, Sharon Tate (26), war 1969 in Kalifornien von Charles-Manson-Anhängern ermordet worden. Samantha Geimer lebt mit ihrer Familie auf Hawaii. "Ich will endlich meine Ruhe", sagte sie. "Ich habe den Vorfall verarbeitet. Aber ich leide jedes Mal neu, wenn sensationslüsterne Details in der Öffentlichkeit ausgebreitet werden." Am 21. Januar entscheidet der Superior Court in Los Angeles.