Jedes Mädchen hat mit Sicherheit eine im Schrank. Sie ist hübsch und schlank, trägt schöne Kleider und ist elegant: die Barbiepuppe. Mit ihren... Bilder von der Jubilarin.

New York/Hamburg. Jedes Mädchen hat mit Sicherheit eine im Schrank. Sie ist hübsch und schlank, trägt schöne Kleider und ist elegant: die Barbiepuppe. Mit ihren ellenlangen Beinen, ihrer Wespentaille und ihrem übergroßen Busen wurde sie für viele Männer zum puppenförmigen Sex-Symbol, die Frauen sahen in ihr das Schlankheits-Ideal. Die im Maßstab 1:6 realistisch kreierte Traumpuppe sah und sieht auch heute einfach perfekt aus. Sie hat große, betörende Augen, ist makellos geschminkt und brilliert mit ihrer formschönen Figur. Berühmt wurde die 29,2 Zentimeter große und 206 Gramm schwere Blondine am 9. März 1959, als Spielzeug-Hersteller Mattel die damals drei Dollar teure Puppe zum ersten Mal in New York präsentierte. Begründerin Ruth Handler (+ 85) hatte während einer Reise in die Schweiz eine Mannequin-Puppe namens Lilli für ihre Tochter Barbara gekauft. Sie war der Auffassung, dass Mädchen aufgrund ihres Selbstwertgefühls mit Puppen spielen sollten, die einen Busen haben.

So wurde die Schweizer Mannequin-Puppe zum Vorbild der heute international bekannten "Fashion"-Ikone. Handler benannte sie dann nach ihrer Tochter Barbara, kurz Barbie. Der Prototyp der künstlichen Blondine erschien mit einem schwarz-weiß gestreiften Badeanzug bekleidet und großen Ohrringen verziert auf dem Spielzeugmarkt. Damit war der Weg des Erfolgs geebnet. Die Kunden wollten nicht mehr nur die bis dahin auf dem Markt übliche Baby-Puppe, sie wollten etwas Neues - etwas, mit dem sie sich identifizieren konnten. Die Barbie wurde zum internationalen Verkaufsschlager. Bald gab es auch Barbie-Mobile, Barbie-Pferde, Barbie-Kosmetik, Barbie-Häuser oder Barbie-Cabrios - eben alles wie im richtigen Leben. Zudem gab es auch die Barbiepuppe in ganz unterschiedlicher Form: Ob sportlich, glamourös, in einer anderen Hautfarbe oder einfach schlicht - die Barbie wurde in jeder Lebenslage produziert.

Zudem sollte die meist blonde Plastikschönheit nicht alleine bleiben. Zwei Jahre nach ihrem Debüt bekam sie einen Mann, der - wie der Sohn der Begründerin - Ken getauft wurde. Jahre später kreierte man dann Skipper, die kleine Schwester der Modepuppe. Kurzum: Plötzlich war die Barbiefamilie komplett und ließ sich noch besser auf den Markt bringen: Barbie macht mit Ken einen Ausflug, sie verlieben sich, sie kriegen Kinder, Skipper spielt den Babysitter oder ähnliche Handlungsstränge waren für viele Kinder Verwirklichung eines rundum durchdachten Puppentraums.

Zum 50. Geburtstag gibt es sogar eine Jubiläums-Barbie. Designer Philipp Plein steckte die Puppe in ein bodenlanges Abendkleid mit eleganter Hochsteckfrisur. Davon gibt es nur 500 Exemplare - Stückpreis: rund 1000 Dollar.

In Zeiten der Wirtschaftskrise eine gewagte Aktion, die Kunden mit solchen Preisen zu schocken. Denn trotz schillernden Barbie-Geburtstags kann der weltgrößte Spielzeughersteller schon länger nicht mehr mit der einst so beliebten Puppe brillieren. Die jüngsten Quartalszahlen belegen, dass Barbie mittlerweile in den Kinderzimmern nicht mehr so gefragt ist. Die Verkäufe im Weihnachtsgeschäft brachen um 21 Prozent ein. Vor knapp einem Jahr verdiente Mattel noch 329 Millionen Dollar mit seiner Barbie, im vergangenen Vierteljahr waren es nur noch 176 Millionen. Der Glanz der Modepuppen-Ikone verblasst ein wenig. Dennoch kein Grund für echte Sorgenfalten: Auch mit 50 ist Barbie noch ein hübsches Püppchen und wird weltweit immer noch millionenfach verkauft.