Nach dem spektakulären Millionenraub im Berliner Nobelkaufhaus KaDeWe geht die Polizei inzwischen ersten Hinweisen nach dem mutmaßlichen Täter nach. Die Spuren scheinen jedoch noch nicht konkret genug zu sein, die Beamten benötigen mehr Zeugenaussagen.

Berlin. In der Nacht zu Montag ereignete sich im Berliner Nobelkaufhaus KaDeWe ein spektakulärer Raub. Diebe hatten sich an den Waren der Juwelierkette "Christ" bedient und Schmuck und Uhren im Wert von mehrern Millionen Euro gestohlen. Bis heute Morgen tappte die Polizei noch im Dunkeln, doch jetzt gibt es erste Hinweise auf den möglichen Täter: "Festnahmen können wir noch nicht vermelden", sagte ein Sprecher am Dienstagmorgen.

Versicherungsexperten haben den Schaden bereits taxiert. Ein Sprecher der Versicherungsgesellschaft sagte: "Christ ist bei uns mit der kompletten Ware versichert. Wir werden den Schaden erstatten." Bislang ist noch unklar, wie viel Schaden durch den Diebstahl entstanden ist. "Fakt ist, es ist der größte, spektakulärste Schmuck- und Juwelenraub der Berliner Kriminalgeschichte", heißt es. Juwelier "Christ" wollte sich im Laufe des Tages zu dem Einbruch äußern und Klarheit verschaffen.

Ein Sicherheitsmann hatte den Einbruch am Montagmorgen bemerkt und die Polizei alarmiert. Die Diebe waren über das Vordach eingedrungen, hatten mehrere Schränke aufgehebelt und Vitrinen eingeschlagen. Sichtbare Spuren der Verwüstung gab es laut einer KaDeWe-Sprecherin jedoch nicht. "Wir haben ein gutes Sicherheitssystem", sagte sie, ohne Einzelheiten zu nennen. Ihren Angaben zufolge war zuletzt im September 2008 ein Schaufenster ausgeräumt worden. Betroffen war damals MontBlanc, ein Hersteller hochwertiger Schreibgeräte, Uhren und Lederartikel. Derzeit ist noch nicht bekannt, ob bei dem gestrigen Einbruch eine Alarmanlage ausgelöst wurde oder nicht. Die Polizei ermittelt.

Das KaDeWe, das 2007 seinen 100. Geburtstag feierte, gehört mit einer Verkaufsfläche von 60 000 Quadratmetern und rund 50 000 Besuchern täglich zu den bekanntesten Kaufhäusern Deutschlands und ist eine Touristenattraktion in der Hauptstadt.