Von dem erschütternden Lebensmittelskandal in China erfuhr die Welt erst nach den Olympischen Spielen. Aus reiner Profitgier war die giftige Industriechemikalie Melamin Milchpulver beigefügt worden, um einen höheren Proteingehalt vorzutäuschen.

Peking. Lebensmittel, die aus verseuchter Milch hergestellt worden waren, wurden in mehreren Ländern entdeckt, auch in Deutschland. Die Leidtragenden das Skandals waren Babys und Kleinkinder: Sechs Neugeborene starben, über 300.000 Kinder erkrankten zum Teil schwer.

In den Prozessen rund um den Milchpulver-Skandal in China sind jetzt die ersten Urteile gefällt worden. Ein Gericht in Shijiazhuang in der nördlichen Provinz Hebei verhängte nach Angaben der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua gegen drei Männer die Todesstrafe. Eines der Urteile wurde auf Bewährung ausgesetzt. Die Männer verseuchten nach Ansicht des Gerichts im vergangenen Jahr Milch mit Melamin und verkauften sie.

Die frühere Chefin des chinesischen Milchunternehmens Sanlu, Tian Wenhua, wurde zu lebenslanger Haft verurteilt. Drei ihrer Mitarbeiter müssen für bis zu 15 Jahre hinter Gitter. Eine weitere lebenslange Haftstrafe wurde zudem gegen einen Mann verhängt, der wissentlich rund 230 Tonnen verseuchtes Milchpulver verkauft hat.

Video: Todesstrafen im Babymilch-Skandal

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