Stolze 634 Meter hoch ist der Tokyo Skytree – der höchste Fernsehturm der Welt. Allein am ersten Tag werden 200.000 Besucher erwartet.

Tokio. In Tokio ist am Dienstag der höchste Fernsehturm der Welt eröffnet worden: der 634 Meter hohe Tokyo Skytree. Die Organisatoren erwarten trotz Regenwetters allein am ersten Tag 200.000 Besucher. Wegen des erwarteten Ansturms werden nur jene hineingelassen, die vorab reserviert haben. Im ersten Jahr der Eröffnung des riesigen Gebäudekomplexes mit zahlreichen Restaurants, Geschäften und Büros rechnen die Betreiber mit 32 Millionen Besuchern. Die Hauptattraktion sind zwei Aussichtsplattformen in 350 und 400 Metern Höhe. Um das benachbarte China auszustechen, haben die japanischen Bauherren den Tokyo Skytree bewusst ein paar Meter höher als den 600 Meter hohen Canton Tower in Guangzhou hochgezogen.

Damit ist der Turm zugleich das zweithöchste freistehende Bauwerk der Welt nach dem 828 Meter hohen "Burj Khalifa" in Dubai. Der Tokyo Skytree soll vor allem die Fernseh- und Radioübertragung in der japanischen Hauptstadt verbessern und löst damit den 333 Meter hohen Tokyo Tower ab, der 1958 errichtet worden war. Um den Tokyo Skytree gegen die in Japan herrschende Gefahr von Erdbeben zu schützen, bedienten sich die Bauherren modernster Technologie und traditioneller Bauweisen: Um die Erschütterungen abzufedern, lernte man von der Struktur fünfstöckiger Pagoden. Diese alten Gebäude seien noch nie bei einem Beben eingestürzt.

Die Gesamtkosten des Tokyo Skytree belaufen sich auf 65 Milliarden Yen (643 Millionen Euro). Der Turm eröffnet zu einer Zeit, da das hochverschuldete Japan mit großen wirtschaftlichen und sozialpolitischen Problemen zu kämpfen hat. Anwohner des Tokyo Skytree beklagten im Fernsehen, dass die herbeiströmenden Besucher Müll verursachen und die Treppenaufgänge der benachbarten Häuser hochstiegen, um von dort Fotos von dem gigantischen Turm zu machen. (dpa)