Die Urgoßmutter wurde schwer verletzt. Die Tiere wurden sofort eingeschläfert. Polizei ermittelt jetzt gegen die Hundebesitzerin.

Sachsenburg. Tragödie im thüringischen Sachsenburg: Ein dreijähriges Mädchen ist am Freitagabend von den vier Kampfhunden seiner Tante totgebissen worden. Warum die Staffordshire-Bullterrier plötzlich über die Kleine herfielen, konnte am Sonnabend niemand sagen. Gegen die 44 Jahre alte Hundehalterin wird wegen fahrlässiger Tötung ermittelt.

Das kleine Mädchen besuchte am Freitagabend mit seiner Urgroßmutter die Tante, die gerade mit ihren Hunden im Garten war. Als die beiden das Einfamilienhaus betraten, ging alles ganz schnell. Unvermittelt griffen die Tiere an und verbissen sich derart in das Mädchen, dass es noch an Ort und Stelle stirbt. Den Beamten bot sich ein blutiges Bild: „Auch für die Rettungs- und Einsatzkräfte ist so etwas nicht alltäglich, sie müssen erstmal den Schock verkraften“, sagte ein Polizeisprecher.

Die Uroma hatte verzweifelt versucht, das Mädchen zu schützen. Sie warf sich auf ihre Urenkelin, um die Hunde abzuwehren - vergebens. Die 70-Jährige wurde ebenfalls angefallen und trägt Bisse im Gesicht und an den Armen davon. Sie musste in ein Krankenhaus gebracht werden, schwebte aber am Sonnabend nicht mehr in Lebensgefahr.

Viele Einwohner in der Gemeinde haben Tränen in den Augen, als sie von Journalisten angesprochen werden. „Wir sind tief erschüttert“, sagte der Bürgermeister von Oldisleben, Joachim Pötzschke. Zugleich fordert er strengere Vorschriften für die Hundehaltung. Die Bullterrier seien nicht bei den Behörden gemeldet gewesen.

Die vier Hunde waren unmittelbar nach der Tragödie vom Amtstierarzt eingeschläfert worden. Bei vorangegangenen Besuchen der Uroma und des Mädchens habe es nie Probleme mit den Tieren gegeben, berichtete die Polizei.