Absagen, Verletzungen und Skandale: Abendblatt.de informiert über die wichtigsten Ereignisse rund um die Olympischen Spiele in London.

22:03 Uhr: Die Olympischen Spiele sind noch gar nicht offiziell eröffnet, da gibt es schon den ersten Skandal bei einem Wettbewerb: Vor dem olympischen Frauenfußball-Spiel zwischen Kolumbien und Nordkorea am Mittwochabend in Glasgow wurde versehentlich die südkoreanische Flagge gehisst. Daraufhin verließ das nordkoreanische Team aus Protest den Platz. Die Organisatoren entschuldigten sich umgehend für den Fauxpas. Das Spiel begann mit rund einer Stunde Verspätung. Das Verhältnis zwischen Nord- und Südkorea gilt trotz einer Annäherung in den vergangenen Jahren als gespannt.

22:01 Uhr: Kurz vor Beginn der Olympischen Spiele am Freitag in London wollen die britischen Sicherheitsbehörden kein Risiko mehr eingehen: Am Mittwoch stieg ein Kampfjet vom Typ Eurofighter Typhoon auf, weil ein Flugzeug vorübergehend den Kontakt zur Luftsicherung verloren hatte. Die Maschine sei allerdings nicht in den gesperrten Luftraum über der Hauptstadt London eingedrungen, teilte das britische Verteidigungsministerium mit. Die Kommunikation mit dem Flugzeug sei schnell wieder hergestellt worden. Zur Sicherung der Olympischen Spiele sind Tausende Soldaten sowie Kampfflugzeuge, Hubschrauber und Kriegsschiffe in den Großraum London verlegt worden

20:06 Uhr: Angelique Kerber und Sabine Lisicki bleiben beim olympischen Tennisturnier in Wimbledon schwere Auftakthürden erspart. Die deutschen Spielerinnen wurden von der International Tennis Federation (ITF) am Mittwoch gesetzt. Kerber wurde auf Position sieben eingestuft, Lisicki als Nummer 15. Angeführt wird das Tableau bei den Damen von der Weißrussin Victoria Asarenka vor Agnieszka Radwanska aus Polen. Für die Doppel-Konkurrenz wurden Kerber/Lisicki an Nummer 5 gesetzt. Das Männer-Tableau führt Roger Federer an. Der Schweizer will sein erstes Einzelgold bei Olympia gewinnen. Ihm folgt Novak Djokovic aus Serbien vor dem Briten Andy Murray. Der deutsche Einzelstarter Philipp Kohlschreiber gehört nicht zu den gesetzten 16 Spielern. Die Auslosung findet am Donnerstag (12 Uhr/MESZ) in London statt.

19:55 Uhr: Auftakt in London: Im ersten Wettbewerb der Olympischen Spiele ist Großbritanniens Frauen-Fußballteam mit einem Sieg ins Turnier gestartet. Am Mittwochnachmittag gewannen die Britinnen das Eröffnungsspiel gegen Neuseeland in Cardiff 1:0 (0:0) und übernahmen vorerst die Tabellenführung in der Gruppe E. In Glasgow besiegten die USA im ersten Spiel der Gruppe G Frankreich nach einem zwischenzeitlichen 0:2-Rückstand noch 4:2 (2:2). Weltmeister Japan behielt zum Auftakt in der Gruppe F gegen Kanada mit 2:1 (2:0) die Oberhand. Für die britische Elf gelang Stephanie Houghton das entscheidende Tor in der 64. Minute mit einem direkt verwandelten Freistoß. Zuvor hatten die Gastgeberinnen eine Reihe guter Chancen vergeben. Die Neuseeländerinnen trauten sich erst nach dem Rückstand in der Offensive mehr zu, doch zum Ausgleich reichte es nicht mehr.

Die Französinnen erwischten gegen den Vizeweltmeister den besseren Start. Gaetane Thiney (12.) und Marie-Laure Delie (14.) brachten den Außenseiter mit einem Doppelschlag in Führung. Doch die USA schlugen zurück. Noch in der ersten Halbzeit gelangen Abby Wambach (19.) und Alex Morgan (32.) die Treffer zum Ausgleich. Nach dem Seitenwechsel sicherten Carli Lloyd (56.) und Morgan (66.) mit ihrem zweiten Tor den Amerikanerinnen die drei Punkte. Beim Spiel in Coventry hatten die Japanerinnen durchaus ihre Mühe gegen die Kanadierinnen. Zwar brachten Nahomi Kawasumi (33.) und Aya Miyama (44.) den Weltmeister klar in Führung. Doch nach dem Anschlusstor durch Melissa Tancredi (55.) mussten die Japanerinnen bis zum Schluss um den Erfolg bangen.

19:45 Uhr: Dutzende Passagiere haben am Mittwoch in London wegen einer Panne in einer erst vor einem Monat in Betrieb genommenen Olympia-Seilbahn wortwörtlich in der Luft gehangen. Die mehr als 58 Millionen Euro teure Bahn bewegte sich am Mittag bei strahlendem Sonnenschein mehr als 30 Minuten lang keinen Zentimeter mehr. „Alle Passagiere sind sicher zurück ins Terminal gekommen, ihnen wurde Wasser gereicht und medizinische Hilfe ermöglicht“, sagte Danny Price, Chef der Betreibergesellschaft: „Wir entschuldigen uns bei allen Betroffenen.“ Die Seilbahn, die Londons Bürgermeister Boris Johnson erst kürzlich eröffnet hatte, verbindet die Olympia-Schauplätze North Greenwich Arena und ExCel. In der Arena finden unter anderem die Turnwettkämpfe und das Basketball-Finale statt, im Ausstellungszentrum ExCel tragen unter anderem die Tischtennisspieler um Timo Boll, die Fechter, Gewichtheber und zahlreiche Kampfsportler ihre Wettkämpfe aus. Einige gestrandete Passagiere hatten via Twitter über ihre missliche Lage berichtet. Laut dieser Aussagen wurden Mitfahrer aus einigen Gondeln in Bodennähe schnell evakuiert. „Aber uns in der Luft hat man nichts gesagt“, schrieb ein Betroffener.

15:31 Uhr: Die marokkanische 1.500-Meter-Läuferin Mariem Alaoui Selsouli ist nach einem positiven Doping-Test vom Leichtathletik-Weltverband (IAAF) vorläufig suspendiert worden. Die IAAF bestätigte damit Medienberichte, wonach im Urin der Leichtathletin beim Diamond-League-Meeting in Paris am 6. Juli das Diuretikum Furosemid gefunden worden sei. Die Marokkanerin wird daher auch nicht bei den Olympischen Spielen in London starten. Selsouli habe jedoch das Recht auf eine Anhörung innerhalb der nächsten drei Monate, teilte der Verband am Mittwoch mit. Vorerst sei sie allerdings von allen Wettbewerben ausgeschlossen.

15:19 Uhr: Wegen eines rassistischen Twitter-Kommentars ist die griechische Dreispringerin Voula Papachristou am Mittwoch von den Olympischen Spielen in London ausgeschlossen worden. „Kommentare dieser Art werden nicht akzeptiert. Sie wurde ausgeschlossen“, sagte der Chef der griechischen Olympia-Mannschaft, Isidoros Kouvelos, im griechischen Radio. Die Athleten, allen voran aus Griechenland, dem Geburtsort der modernen Spiele, dürften solche Kommentare nicht abgeben. Papachristou werde nicht nach London reisen, hieß es. Papachristou hatte am Mittwoch den Satz „Mit so vielen Afrikanern in Griechenland werden die Mücken aus dem West-Nil zumindest Essen von zu Hause bekommen“ getwittert. In den vergangenen Monaten waren in Griechenland mehrere Menschen nach Mückenstichen an West-Nil-Fieber erkrankt.

Mit Material von dpa, dapd und sid