Petra Wolfram ist Trainingswissenschaftlerin am Olympiastützpunkt Hamburg/Schleswig-Holstein. Das Dulsbergbad mit seinem High-Tech-Strömungskanal,

Hamburg. Petra Wolfram ist Trainingswissenschaftlerin am Olympiastützpunkt Hamburg/Schleswig-Holstein. Das Dulsbergbad mit seinem High-Tech-Strömungskanal, bei Top-Schwimmern weltweit bekannt, nutzt der Deutsche Schwimmverband (DSV) seit Jahren als Diagnosezentrum für seine Spitzenathleten. Dass die 39-Jährige den deutschen Schwimmern jetzt erstmals auch bei Olympischen Spielen ihre Erkenntnisse vermitteln darf, hat sie dem neuen DSV-Teamchef Dr. Örjan Madsen (63) zu verdanken. Der Norweger, bis 1992 Stützpunkttrainer in Hamburg, geht andere Wege und versucht möglichst viele wissenschaftliche Disziplinen in sein Trainingskonzept einzubinden. "Das hat unsere Arbeit enorm aufgewertet und auch qualitativ verbessert", sagt Wolfram, "wir wurden von ihm weit stärker in den Gesamtprozess und das Team eingebunden, als es unter seinen Vorgängern der Fall war."

Trainingwissenschaftler versuchen athletische und technische Leistungsreserven der Sportler zu erkennen, daraus im Dialog mit den Trainern zielgerichtete Übungseinheiten abzuleiten, diese zu steuern und immer wieder mit neuen Ergebnissen abzugleichen. "Ich berate Trainer und Athleten", sagt Wolfram. Mit Videoaufnahmen und computergestützten Auswertungen der Bewegungsabläufe unterstützt sie ihre Argumente. In Peking wird sie die Vorläufe der deutschen Schwimmer mit den Trainern analysieren, die Gegner beobachten, "eventuell Tipps zur Renngestaltung geben und Staffeltraining durchführen".

Seit vergangenem Sonntag ist Wolfram mit der Nationalmannschaft unterwegs. Die bereitet sich bis zum 6. August in Japan auf Olympia vor. Die Bedingungen im Trainingslager sind in allen Bereichen optimal, besonders die Temperaturen: 37 bis 40 Grad. "Peking wird uns dann wie eine Abkühlung vorkommen", hofft Petra Wolfram.