Andrej Schewtschenko (70. Minute) hat die Ukraine bei ihrer WM-Premiere ins Achtelfinale geschossen. Allerdings konnte sich die letzte im Wettbewerb verbliebene osteuropäische Mannschaft am Freitag beim mageren 1:0 (0:0) über am Ende nur noch zehn Spieler aus Tunesien nicht für höhere Aufgaben bei dieser WM-Endrunde empfehlen.

BERLIN. In der K.o.-Runde am Montag gegen den Sieger der Gruppe G fehlen der Ukraine zudem die Abwehrspieler Wjatscheslaw Swiderski und Andrej Rusol, die im bisher schwächsten WM-Spiel ihre zweite Gelbe Karte sahen.

Vor 72 000 Zuschauern im ausverkauften Berliner Olympiastadion sicherte sich jeder ukrainische Spieler 80 000 Euro Prämie für das Weiterkommen. Für die Tunesier ist nach 1978, 1998 und 2002 auch bei der vierten Teilnahme die WM bereits nach der Vorrunde beendet. Neben dem Spiel verloren sie auch noch Stürmer Ziad Jaziri (45./+1) durch die Gelb-Rote Karte.

Der WM-Neuling aus Osteuropa begann mit der Sieger-Elf aus dem 4:0 gewonnenen Saudi-Arabien-Spiel. Wladislaw Waschtschjuk blieb somit trotz abgesessener Sperre beim Anpfiff auf der Bank. Doch anders als am Montag in Hamburg, als sie früh den Grundstein zum Erfolg legte, tat sich die Mannschaft von Trainer Oleg Blochin diesmal schwer. Sie riskierte außerdem nicht mehr als nötig. Da auch die Nordafrikaner ganz auf Sicherheit aus waren, entwickelte sich eine langweilige Partie. Höhepunkt der ersten Hälfte war der Platzverweis für Zied Jaziri, der zuvor wegen einer Schwalbe bereits verwarnte Angreifer sah nach einem Foul Gelb-Rot.

Nach dem Wiederanpfiff gelang es dem Blochin-Team auch in Überzahl zunächst nicht, das erlösende Führungstor zu erzielen. Im Gegenteil: Die Partie wurde immer schwächer, was die enttäuschten Fans mit einem gellenden Pfeifkonzert quittierten. Erst ein angebliches Foul von Anis Ayari am erneut blassen Schewtschenko führt zur Führung: Der künftige Chelsea-Stürmer ließ sich die Chance vom ominösen Punkt nicht entgehen und stockte sein Konto als Rekordtorschütze seines Landes auf 31 Treffer auf. Tunesiens Coach Roger Lemerre brachte in der Schlußphase doch noch den lange verletzten Torjäger Silva dos Santos (79.) ins Spiel, doch für die Wende war es zu spät.