Spaniens Reservisten haben beim Schaulaufen gegen Saudi-Arabien die Muskeln spielen lassen. Trotz einer Komplett-Rotation aller elf Spieler dominierte der Mitfavorit die Partie am Freitag vor den Augen von König Juan Carlos lange Zeit nach Belieben und gewann hochverdient mit 1:0 (1:0).

KAISERSLAUTERN. Durch Juanitos Kopfballtreffer in der 36. Minute sicherte sich Spanien den ersten Platz in der Gruppe H und trifft nun am Dienstag in Hannover auf den Zweiten der Gruppe G. Allerdings verspielten die Iberer vor 46 000 Zuschauern im ausverkauften Fritz-Walter-Stadion einen höheren Sieg durch eine mangelhafte Chancenverwertung und eine lustlose Vorstellung gegen Ende der Partie.

Trainer Luis Aragones machte seine Ankündigung wahr, die Startformation nach der perfekten Achtelfinal-Qualifikation komplett umzukrempeln und den Spielern aus der zweiten Reihe Spielpraxis zu geben. Die Spanier kontrollierten das Spiel sofort, auch wenn sie es weit weniger stürmisch angehen ließen als beim 4:0 gegen die Ukraine. So dauerte es bis zu den ersten Chancen eine gute Viertelstunde.

Den Führungstreffer erzielte Juanito durch einen wuchtigen Kopfball. Die Vorarbeit dazu lieferte Raul mit einem präzise getretenen Freistoß. Der etatmäßige Kapitän, der zuletzt nicht zu den Stammspielern gehörte, trug zum ersten Mal bei der WM die Binde. Nach einer insgesamt unauffälligen Vorstellung räumte er aber wie zuvor abgesprochen schon zur Halbzeit wieder seinen Platz.

Die Saudis dokumentierten nur mit ihrer Aufstellung, daß sie ihre Minimal-Chance suchen wollten: Zum ersten Mal im Turnier spielten sie mit zwei Angreifern. Davon profitierte auch der 34 Jahre alte Sami Al-Jaber, der sein Debüt in der Startelf geben durfte. Doch es dauerte bis zur 40. Minute, ehe sich mit Al-Jaber zum ersten Mal ein Angreifer dem spanischen Tor gefährlich näherte. Doch er schob den Ball überhastet Torhüter Santiago Canizares in die Arme. Erst gegen die immer stärker nachlassenden Spanier kamen die Saudis noch zu guten Möglichkeiten. Eine Minute vor Spielende wäre Saad Al Harthi beinahe noch der Ausgleich gelungen.