Die spanische Nationalmannschaft ist entgegen ihrer sonstigen Gewohnheit furios in die WM gestartet. Das Team von Trainer Luis Aragones fertigte die Ukraine mit 4:0 ab.

LEIPZIG. Mit einem Doppelschlag in der ersten Halbzeit brachten Xabi Alonso (13.) und David Villa (17.) ihr Team im Topspiel der Gruppe H schon früh auf die Siegerstraße. Villa (48.) erhöhte mit dem ersten Foulelfmeter der WM auf 3:0. Zuvor hatte Wladislaw Waschtschuk nach einer angeblichen Notbremse die erste Rote Karte des Turniers gesehen. Fernando Torres (81.) machte mit seinem Treffer in der Schlußphase das Desaster für die Ukrainer perfekt.

Die unter Trainer Aragones seit nunmehr 23 Länderspielen ungeschlagenen Spanier können angesichts der vermeintlich leichteren Gruppengegner Tunesien und Saudi-Arabien für das Achtelfinale planen. Während Spanien am Montag gegen Tunesien spielt, stehen die Ukrainer am selben Tag gegen Saudi-Arabien bereits unter Druck.

Trotz der Hitze von 30 Grad legten die Iberer vor 43 000 Zuschauern im ausverkauften Leipziger WM-Stadion ein hohes Tempo vor und brachten die als defensivstark eingeschätzten Ukrainer immer wieder in Verlegenheit. Dagegen war Superstar Schewtschenko im Angriff der Ukrainer ein Totalausfall.

Schon nach 13 Minuten knackten die Spanier den Abwehrriegel des WM-Debütanten. Nach einer Ecke von Xavi lenkte Xabi Alonso vom FC Liverpool den Ball per Kopf an Torwart Alexander Schowkowski vorbei ins Netz. Vier Minuten später verwandelte der 24-jährige Villa von FC Valencia aus 25 Metern einen Freistoß. Die Ukrainer, bei denen jeder Spieler für den Titelgewinn rund 800 000 Euro erhalten soll, fanden auch in der Folgezeit keine Mittel gegen die Spanier.

Zwei Minuten nach dem Wechsel war die Entscheidung gefallen: Nach einem Zweikampf gegen Waschtschuk fiel Torres im Strafraum. Der Schweizer Unparteiische Massimo Busacca erkannte auf Elfmeter und zeigte dem Sünder die Rote Karte wegen einer vermeintlichen Notbremse. Villa ließ sich die Chancen nicht entgehen und bewies mit seinem zweiten Treffer, warum er den Vorzug vor Raul erhalten hatte.

Der Rekordtorschütze der Spanier durfte dann nach 55 Minuten selbst ran und ersetzte Villa. Von den Ukrainern war nichts mehr zu sehen. Der Leverkusener Andrej Woronin hatte als stärkster Ukrainer noch die beste Möglichkeit, sein 18- Meter-Schuss ging aber knapp am spanischen Tor vorbei (61.). Neun Minuten vor dem Ende machte Fernando Torres mit dem 4:0 nach Vorarbeit von Carles Puyol den Klassenunterschied deutlich.