Der Einsatz des wiedererstarkten Torjägers in Aalen soll aber nicht in Gefahr sein. Auch Verteidiger Schachten meldet sich wieder gesund.

Hamburg . Es war kurz nach elf, als sich Daniel Ginczek am Donnerstag mit Schmerzen auf dem Boden wälzte. St. Paulis Leihgabe von Borussia Dortmund war im Kopfballduell mit Torwarttalent Robin Himmelmann zusammengeprallt und blieb anschließend benommen liegen. Zunächst hatte niemand so richtig erkannt, was mit dem Top-Torjäger geschehen war. "Komm hoch, Günni", schallte es von den Mitspielern. Wenig später kam der 21-Jährige tatsächlich wieder auf die Füße. Auf diesen führte der Weg des Mittelstürmers direkt in die Kabine. Glück im Unglück für den verletzungsgeplagten Zweitligaclub: Ginczek, der am vergangenen Wochenende drei Tore gegen den FSV Frankfurt erzielt hatte, zog sich lediglich einen Brummschädel zu. Sein Einsatz am Sonntag (13.30 Uhr, Sky live) im Auswärtsspiel beim VfR Aalen ist nicht in Gefahr.

Somit bekommt das ohnehin schon üppig gefüllte Lazarett keinen weiteren Zugang. Im Gegenteil: Mit Sebastian Schachten kehrte am Donnerstag ein Abwehrspieler ins Mannschaftstraining zurück. Der 28-Jährige laborierte zuletzt an einem Magen-Darm-Infekt. "Es war mein erstes Training, also war ich noch ein wenig schlapp. Aber bis zum Aalen-Spiel ist ja noch ein wenig Zeit", sagte Schachten, der keinen Hehl daraus macht, wie wichtig die Partie am Sonntag beim derzeit besten Aufsteiger der Zweiten Liga ist. Das 3:0 gegen Frankfurt vom vergangenen Wochenende sei zwar Balsam für die Seele gewesen, jedoch noch lange kein Grund, sich im Abstiegskampf in Sicherheit zu wiegen. "Es ist ja nicht so, dass wir mit 15 Punkten Vorsprung auf die Abstiegsränge entspannt nach Aalen fahren können", sagte Schachten, der von der Mannschaft erwartet, dass sie ähnlich kompakt und diszipliniert agiert wie gegen den FSV. "Wir müssen gut gegen den Ball arbeiten und nicht denken, dass wir jetzt mal drei Tore in einem Spiel geschossen haben, und nun nur noch nach vorne marschieren können. Wir brauchen nach wie vor jeden Punkt", sagte Schachten, der aber deutlich machte, dass sich der FC St. Pauli trotz der noch immer angespannten Situation auf dem richtigen Weg befinde.

Seit dem Trainerwechsel im September von André Schubert zu Michael Frontzeck habe es lediglich ein richtig schlechtes Spiel gegeben, so Schachten. "Und das war das 1:4 beim SV Sandhausen. Wir haben anschließend Klartext geredet und wussten, dass nun alle gefordert sind. Wir hatten einige Spiele, bei denen wir durchaus mehr Punkte hätten holen können", sagte der Defensivspezialist. Dass aber das Leben im Abstiegskampf leider nicht im Konjunktiv stattfindet, weiß auch der Routinier. Daher möchte er weiterhin seiner Führungsrolle im Team gerecht werden. Nach seiner Vertragsverlängerung Anfang Februar bis 2015 spürt der Musterprofi das Vertrauen des Vereins, und will mit gutem Vorbild vorangehen. "Ich bin schließlich einer der älteren Spieler hier bei St. Pauli." Und Erfahrung, das ist kein Geheimnis, schadet gerade im Abstiegskampf nie.