Hamburg. So weit, dass man ihm in seinem Geburtsort Eutin eine Gedenkstätte errichtet, ist es noch nicht. Aber Axel Prahl wäre da nicht in der schlechtesten Gesellschaft: Der - noch - mit einigem Abstand berühmteste Sohn der ostholsteinischen Kleinstadt ist der "Freischütz"-Komponist Carl Maria von Weber (1786-1826). Zwei Jahre nach Prahl, der dort 1960 das Licht der Welt erblickte, wurde der Maler Daniel Richter in Eutin geboren.

Die Idee, Mathematik und Musik fürs Lehramt zu studieren, verwarf Prahl relativ flott und wechselte in Kiel von der Pädagogischen Hoch- auf die Schauspielschule. Etliche Bühnenengagements hier und da folgten, dazu ab 1992 auch eine Filmkarriere, beginnend mit Max Färberböcks Komödie "Schlafende Hunde". Prahls Lieblingsfarbe, trotz des traditionellen Braun-Weiß beim Verein seines Herzens? "Blau. Blau innen und außen finde ich super." Daniel Richter lebt und arbeitet mittlerweile in Berlin; Axel Prahl, ebenfalls dort zu Hause, ist seit zehn Jahren so etwas wie Ehren-Münsteraner.

Knapp zwei Dutzend "Tatort"-Fälle löste er gemeinsam mit dem Pathologen Prof. Karl-Friedrich Boerne (Jan Josef Liefers) in der westfälischen Universitätsstadt. Für einen aus Hamburg zugereisten Kriminaler keine ganz kleine Leistung. 2011 erhielten die beiden für ihre Teamarbeit die Goldene Kamera. An diesem Sonntag, um 20.15 Uhr in der ARD, wird das Jubiläum mit "Das Wunder von Wolbeck" gefeiert. Diesmal geht es vor die Tore Münsters, auf den Hof eines Heilpraktikers, der sich wohl doch eher unfreiwillig in eine bessere Welt verabschiedete.

Die ARD spendierte den "Tatort Münster"-Fans gerade ein kleines Jubiläumsgeschenk: Den original Frank-Thiel-Klingelton als Download, die schön fies fiepsende Melodie des Hans-Albers-Klassikers "Auf der Reeperbahn nachts um halb eins". Für einen wie Axel Prahl ist das quasi der erste Schritt zur Unsterblichkeit.