Am Freitag trifft der FC St. Pauli im Niederrheinstadion (18 Uhr/Sky live, Liveticker auf abendblatt.de) auf SC Rot-Weiß Oberhausen.

Hamburg. Das Wort Maloche hat in Westfalen, vor allem im Ruhrgebiet, eine besondere Bedeutung. Den Malochern, den Männern, die hart arbeiten und kräftig zupacken können, gebührt große Anerkennung. Die Männer des SC Rot-Weiß Oberhausen greifen diese Mentalität und die Einstellung zur Arbeit auf: Die Mannschaft von Trainer Jürgen Luginger nennt sich selbst "Team der Malocherschicht III. - echte Kumpel". Der Erfolg gibt ihnen Recht.

"Wir müssen uns viel erarbeiten", sagt Luginger vor dem Gastspiel des FC St. Pauli im Niederrheinstadion (Fr., 18 Uhr/Sky live, Liveticker auf abendblatt.de), "erst dann kommen wir ans Fußball spielen." Was sich anhört wie ein Eingeständnis spielerischer Defizite und mangelnder Technik ist in Wahrheit auch ein bisschen Koketterie. Zwar ist die Torbilanz von 9:9 Toren nach acht Spielen eher eines Platzes im unteren Mittelfeld würdig, doch die Malocher aus Oberhausen haben mit dieser Bilanz 16 Punkte geholt, genauso viele wie der nächste Gegner. In fünf von acht Spielen stand die Null, dreimal hieß es am Ende 1:0. Die Profis aus Oberhausen sind die Minimalisten der Liga. Luginger hört das gar nicht gerne. "Es entspricht einfach nicht den Tatsachen. Wir hatten oft genug Chancen, um höher zu gewinnen", sagt er. "Die Chancenverwertung ist unser Manko."

Für Luginger ist es nach dem ersten Viertel der Saison keine Überraschung mehr, dass RWO auf dem fünften Tabellenplatz liegt. "Wir haben die Spiele verdient gewonnen", sagt der ehemalige Bundesligaprofi. Eine Überraschung ist es trotzdem, wenn man bedenkt, dass der Verein 2007 noch Meister der Oberliga Nordrhein wurde. In der folgenden Regionalligasaison war das Ziel unter die ersten zehn zu kommen, sich für die dritte Liga zu qualifizieren: Malocherschicht I., die mit dem Durchmarsch in die Zweite Liga endete. In dieser Spielzeit gehe es erst mal nur um Punkte gegen den Abstieg, sagt Luginger. "Aber die anderen merken, dass es schwer ist, uns zu schlagen."

Holger Stanislawski ist das auch schon aufgefallen. "RWO gehört zu den unangenehmsten Mannschaften der Liga", sagt der St.-Pauli-Trainer. Für Luginger ein Kompliment. Er sieht seine Philosophie bestätigt: Stark in der Defensive und bei Ballgewinn geht die Post ab. Zudem muss die Mischung in der Mannschaft stimmen. Sieben Spieler kommen aus den Leistungszentren der großen Ruhrgebietsklubs, vier aus der eigenen Jugend und weitere vier aus der Region. Zudem ist der richtige Charakter wichtig. So will Luginger gewährleisten, dass die Stimmung nicht leidet, wenn auf dem Platz malocht wird.

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