Der HSV kämpft um sein Top-Talent Levin Öztunali. Badelj meldet sich gesund

Hamburg. Sein größter Fan ist gleichzeitig das größte Idol seines Klubs. Was kompliziert klingt, ist eigentlich ganz einfach, denn mit Levin Öztunali spielt der Enkel von HSV-Idol Uwe Seeler beim HSV. Und der ehemalige Weltklassestürmer ist mächtig stolz auf seinen Enkel. Mit Recht. Immerhin ist der 16-Jährige höchst erfolgreich. Wie die "Hamburger Morgenpost" berichtet sogar so erfolgreich, dass sich der Juniorennationalspieler auf den Wunschzettel des deutschen Rekordmeisters FC Bayern München gespielt hat. "Das Interesse ist uns bekannt", bestätigt HSV-Jugendchef Bastian Reinhardt, "aber wir setzen alles daran, Levin in Hamburg zu halten."

Erste Gespräche zwischen Öztunalis Vater und Berater Mete und dem HSV gab es bereits. Bislang jedoch noch ohne Ergebnis. Dabei ist Eile geboten. Am Saisonende läuft der Vertrag des Gymnasiasten aus. An Angeboten, den Verein zu wechseln, mangelt es wie in den letzten Jahren nicht. Bislang hielt den begehrten Mittelfeldspieler die persönliche Nähe zum Klub in Hamburg, immerhin spielte Großvater Uwe Seeler sein Leben lang für den HSV. Inzwischen aber ist vornehmlich die sportliche Perspektive entscheidend, sagt Vater Mete Öztunali.

Und als hätte HSV-Sportchef Frank Arnesen im Profibereich nicht genug Sorgen - immerhin muss der Däne Einsparungen von 6,4 Millionen Euro generieren - sollen auch dem zweiten Top-Talent des HSV, dem 17-jährigen A-Junioren-Bundesligaspieler Jonathan Tah, Offerten von Manchester United und Arsenal London vorliegen. "Wir arbeiten daran, die Jungs in Hamburg zu halten. Wir trauen ihnen zu, sehr zügig den Sprung in den Profikader zu schaffen", sagt Reinhardt. In den Gesprächen mache man seinen Ausnahmetalenten, für die der Klub beim DFB und der DFL sogar einen Sonderantrag auf Spielgenehmigung im Profibereich gestellt hat, deutlich, dass sie eine große Perspektive beim HSV haben. "Ich hoffe, dass wir bald zu einem positiven Abschluss kommen", so Reinhardt.

Beendet ist auch der Brasilien-Trip des HSV. Pünktlich um 7.23 Uhr landete die Mannschaft am Dienstag auf dem Flughafen Fuhlsbüttel. Mit interessanten Erinnerungen im Gepäck. Besonders HSV-Kapitän Heiko Westermann brachte zusätzliche Motivation aus Brasilien mit nach Hause. "Als ich ins Stadion von Porto Alegre eingelaufen bin, musste ich sofort an die WM 2014 denken. Es ist mein absolutes Ziel, in eineinhalb Jahren mit der Nationalmannschaft wieder in Brasilien zu spielen."

Zuvor geht es am Sonnabend im Bundesligaalltag nach Leverkusen. Und nachdem alle HSV-Spieler unverletzt aus Brasilien zurückkehrten, gab es am Dienstag auch positive Nachrichten von den Daheimgebliebenen: Milan Badelj (Oberschenkelprobleme) wird spielen können. Auch Maximilian Beister (Muskelfaserriss) macht sich Hoffnungen auf einen Einsatz im abschließenden Hinrundenspiel.