Der Österreicher flog nur 35 Minuten nach seinem Startelf-Debüt vom Platz. Schon bei der ersten Verwarnung hatte Scharner Glück.

Freiburg. Immerhin, der Gelb-Rot-Sünder suchte keine faulen Ausreden wie fehlende Spielpraxis. Keine Stunde nach dem Abpfiff stellte Paul Scharner klar: "In meiner Vorstellung war dieses Spiel ganz anders vorgesehen. Drei Fouls und zwei gelbe Karten, was soll ich viel sagen? Ich bin von meinem Auftritt selbst enttäuscht, hätte routinierter handeln müssen."

Nachdem Michael Mancienne krank ausgefallen war, verlief Scharners Startelf-Premiere denkbar ungünstig. Bereits nach zehn Minuten kassierte der Österreicher nach einem Foul an Caligiuri Gelb und hatte Glück: "Der Schiedsrichter sagte mir, hätte er nicht Vorteil gegeben, wäre es Rot geworden."

Vor allem über die zweite Verwarnung nach einem Foul an Max Kruse ärgerte sich der 32-Jährige: "Es hätte die Möglichkeit gegeben, zurückzubleiben, aber ich habe als offensiv denkender Mensch den Zweikampf gesucht und bin zu spät gekommen. Schon während der Aktion wurde mir klar, dass ich eine falsche Entscheidung getroffen hatte, die Folgen haben könnte." Seine Entschuldigung galt der Mannschaft: "Mit elf Mann hätten wir das Spiel sicher gewonnen. Das Team hat toll gekämpft." Von Trainer Thorsten Fink gab es deutliche Worte: "Paul muss wohl noch lernen, dass hier früher gepfiffen wird als in der Premier League." Gewinnt der HSV Sonnabend gegen Mainz - dann ist Mancienne wieder dabei -, wird es für Scharner schwer, schnell zu beweisen, dass er lernwillig ist.