Der 23-Jährige gilt als einer der talentiertesten Fußballer in seinem Heimatland Kroatien. Ex-HSV-Stürmer Petric hält große Stücke auf ihn.

Hamburg. Es scheint sich gelohnt zu haben, dass HSV-Sportchef Frank Arnesen nicht mit der Mannschaft zum Peace Cup nach Südkorea gereist ist, sondern in Hamburg an der neuen Mannschaft bastelt. Denn der erste von drei weiteren Neuzugängen, die sich HSV-Trainer Thorsten Fink wünscht, kündigt sich an: Mittelfeldspieler Milan Badelj von Dinamo Zagreb steht nach übereinstimmenden Medienberichten aus Kroatien und Italien unmittelbar vor einem Wechsel nach Hamburg. "Noch ist keine Einigung erzielt", wiegelte Sportchef Frank Arnesen zwar gestern Abend noch ab - doch diese könnte schon bald folgen. Arnesen ist zumindest gut über den 23-Jährigen im Bilde. "Er ist kein reiner defensiver Mittelfeldspieler, da er auch gut nach vorne Akzente setzen kann. Aber zentral ist Badelj variabel einsetzbar."

Badeljs Berater Dejan Joksimovic war schon in Hamburg. Er hatte bereits vor einer Woche das Interesse des HSV an seinem Schützling bestätigt. Der beidfüßige Kroate, der über Europa- und Champions-League-Erfahrung verfügt, wird in seinem Heimatland schon als der neue Robert Prosiniecki gehandelt. Er soll den Berichten nach rund vier Millionen Euro kosten und ein Gehalt von etwa 1,5 Millionen Euro einstreichen. Über das Gehalt wird jedoch noch verhandelt. Badeljs Kontrakt endet 2013. Somit bestünde für den kroatischen Traditionsklub in diesem Sommer letztmalig die Chance, eine Ablöse zu kassieren. Verlängern will der zunächst auch vom AC Florenz Umworbene seinen Vertrag auf keinen Fall.

In Zagreb war Badelj trotz seines jungen Alters zuletzt sogar Kapitän. Er hat vier Länderspiele absolviert und stand auch im aktuellen EM-Kader der Kroaten. Zum Einsatz kam Badelj in Polen und der Ukraine jedoch nicht.

Ex-HSV-Stürmer Mladen Petric, der Landsmann Badelj gut kennt, ist sich dennoch sicher, dass die Neuverpflichtung zur erhofften Verstärkung für die Hamburger wird. "Milan ist ein sehr guter Techniker, der über ein super Passspiel verfügt. Er ist der Typ Spieler, der auf dem Platz überhaupt keine Hemmungen hat und jeden Ball haben will, selbst wenn es eng wird." Zudem sei Badelj (das "J" im Namen wird gesprochen nur angedeutet) stark im Eins gegen Eins und verfüge über eine gute Grundschnelligkeit.

Doch nicht nur fußballerisch soll Badelj den HSV nach vorne bringen - auch charakterlich sei er ein echter Gewinn für das Team. "Milan ist ein absolut unaufgeregter Typ, der was im Kopf hat. Wenn er sich schnell einlebt, wird er bei der Mannschaft sicherlich gut ankommen," erläutert Petric.

Arnesen will morgen nach Südkorea nachreisen, bis dahin die Verhandlungen weiter vorantreiben. Theoretisch könnte Badelj den Sportchef schon nach Asien begleiten, doch Dinamo spielt heute Abend noch in der Champions-League-Qualifikation bei Ludogarez Rasgrad - und noch gehört er den Kroaten.

In Südkorea spielt der HSV heute (7.30 Uhr/MESZ) gegen den FC Suwon II. Beim Peace Cup treffen die Hamburger am Freitag (12.30 Uhr/MESZ) auf den niederländischen Erstligisten FC Groningen. Am Sonntag geht es dann im Spiel um Platz drei oder im Endspiel gegen den AFC Sunderland oder den FC Seongnam Ilhwa Chunma aus der südkoreanischen K-League.