Hamburg. Die Wertediskussion im Stadionrestaurant Raute war angedacht, um das Miteinander im HSV zu diskutieren. Doch es wurde eine Diskussion über den Aufsichtsrat - angezettelt von Aufsichtsräten.

Zuerst verteidigte Jörg F. Debatin vor rund 100 Mitgliedern seine öffentlich gewordene E-Mail, in der er sich für die Entscheidung seines Gremiums gegen eine Vertragsverlängerung Bernd Hoffmanns "schämt". Dann ging Aufsichtsrat Hans-Ulrich Klüver aus dem Publikum heraus Debatin und Ratsboss Otto Rieckhoff an. Er stellte den Zeitpunkt der Abstimmung infrage und bemängelte, dass sein Antrag abgelehnt worden war, zuvor eine Interimslösung finden zu müssen.

Am Ende kam die Diskussion auf die von Mitgliedern per Petition (5250 Unterschriften stimmberechtigter Mitglieder sind nötig) angestrebte außerordentliche Mitgliederversammlung. Rieckhoff erklärte, dass eine solche Versammlung seiner Meinung nach nicht sinnvoll sei. "Das dauert vier bis fünf Wochen und macht keinen Sinn." Der Verein sei momentan eh "nicht so richtig handlungsfähig".