Ohne Teststürmer Smolarek tritt der HSV im DFB-Pokal beim VfL Osnabrück an (20.30 Uhr im Liveticker bei abendblatt.de).

Hamburg. Er stand zu oft, als dass er sich wirklich hätte zeigen konnte. In seiner ersten Trainingseinheit mit dem HSV war Euzebiusz Smolarek unterbeschäftigt. Standards, einer der bisherigen Schwachpunkte im HSV-Spiel, wurden eingeübt. Mit Smolarek als Statisten. Zuerst am kurzen Pfosten, später für etwaige Abpraller außerhalb des Sechzehnmeterraumes. Eine Einheit, in der sich der 28-Jährige hätte empfehlen können, war das eher nicht. "Wir kennen ihn, wissen um seine Qualitäten", erklärt Co-Trainer Eddy Sözer, "es geht uns aktuell um den momentanen Fitnessstand. Wir werden uns dafür Zeit nehmen, um wirklich alles zu überprüfen. Das wird sicherlich einige Tage dauern."



Darauf stellt sich auch der potenzielle Neuzugang ein. Unmittelbar nach dem gestrigen Training reiste er zurück nach Rotterdam, um Gepäck für einen längeren Aufenthalt in Hamburg zu packen. "Ich bin nicht hier, um gleich wieder zu gehen", entgegnete der polnische Angreifer einem Fan, der wissen wollte, ob schon eine Entscheidung bezüglich eines Vertrags gefallen sei.


Denn die steht tatsächlich noch aus, obgleich alle davon ausgehen, dass es zur Vertragsunterschrift des derzeit arbeitslosen Polen kommen wird. Auch Smolarek, der für die Europa League erst ab 2010 für den HSV spielberechtigt wäre, scheut sich nicht, seine Zuversicht zu demonstrieren. Ob er sich als Lückenbüßer fühle? "Was ist das?", so die mit einem wissenden Lächeln untermalte rhetorische Gegenfrage. "Nein. Ich bin ganz locker. Ich bin gesund, ich habe trainiert und war zwei Wochen bei der Nationalmannschaft. Ich bin fit."

So selbstsicher der leichtgewichtige (68 kg) Stürmer wirken wollte, so zurückhaltend beschreiben ihn seine ehemaligen Weggefährten. Guy Demel wirbt für seinen einstigen Dortmunder Teamkollegen, der in 81 Bundesligaspielen immerhin 25 Tore erzielte: "Er ist ein guter Junge. In der Kabine ruhig und auf dem Platz umso aktiver. Er ackert immer - und er weiß mit dem Ball umzugehen. Bekommt er den Ball im Sechzehner, macht er ihn rein." Mladen Petric, der bis August 2008 zwei Monate zusammen mit Smolarek beim BVB stürmte, ist da zurückhaltender: "Fußballspielen kann er. Und wenn er fit ist, wird er seine Qualitäten ja auch zeigen."

Allerdings noch nicht im DFB-Pokal-Zweitrundenspiel beim VfL Osnabrück (20.30 Uhr, Osnatel-Arena, Zusammenfassung nach Spielende im ZDF, Liveticker bei abendblatt.de), auch wenn sich das Spiel für Experimente eignet, wie Co-Trainer Sözer ankündigt: "Wir werden nicht alle Positionen umbesetzen, aber einige." Vor allem im Mittelfeld, wo neben dem rotgesperrten David Jarolim auch Piotr Trochowski, Zé Roberto und der müde wirkende Eljero Elia eine Pause bekommen könnten. Marcus Berg, der ebenfalls außer Form ist, soll sich dagegen Selbstvertrauen gegen den Drittligaklub holen. "Wir hatten überlegt", so Sözer, "aber vielleicht kommt dieses Spiel gerade recht."

Nutzen Sie unseren HSV SMS Dienst und seien Sie immer auf dem Laufenden bei News und Ergebnissen rund um die Rothosen.