Sturm-Hoffung Marcus Berg ist in der Hansestadt. Sein Ex-Arbeitgeber lobt den HSV-Neuzugang - und sieht eine rosige Zukunft für Hamburg.

Hamburg. Gleich nach der Landung seiner Maschine aus Kopenhagen in Fuhlsbüttel machte Marcus Berg noch einen kurzen Abstecher zur Alster. "Hier ist es aber schön", sagte der Schwede, der gestern mit seinem Vater Kenneth in seine neue Heimat reiste. Auch ein vermisstes Gepäckstück konnte die gute Laune nicht trüben.

Heute um 13 Uhr hat der teuerste Einkauf der Klubgeschichte seinen ersten offiziellen Termin bei seinem neuen Arbeitgeber. Dann wird der HSV Marcus Berg vorstellen (bei abendblatt.de im Live-Ticker). Die Vorschusslorbeeren sind immens. "Marcus ist einer der besten Stürmer in Europa. Mit ihm kann der HSV sogar deutscher Meister werden", sagt Groningens Sportchef Hans Nijland, der seinen Torjäger in die Bundesliga ziehen lassen musste.

Neun Millionen Euro muss der HSV mindestens überweisen - erfolgsabhängig sogar bis zu 10,5 Millionen Euro. Zusätzlich wurde ein Ablösespiel für den kommenden Sommer in Groningen vereinbart.

Einer freut sich auf Berg ganz besonders: Innenverteidiger Joris Mathijsen. Bislang habe er den 22-Jährigen immer nur im niederländischen Fernsehen gesehen, "und er hat jedes Mal getroffen". Das soll Berg nun ähnlich erfolgreich in Hamburg wie zuvor in den Niederlanden und in Schweden tun.

Beim FC Groningen war seine Erfolgsquote beachtlich. In 56 Spielen für Groningen zwischen 2007 und 2009 erzielte er 32 Treffer - was einer beeindruckenden Torquote von 57 Prozent entspricht. Bei der U-21-EM wurde er als bester Profi ausgezeichnet. "Ich möchte mit guten Leistungen und Toren dazu beitragen, dass wir so erfolgreich wie möglich sind", sagt Berg, der beim HSV die Rückennummer 16 erhalten wird, bescheiden.

Ob der Neuzugang beim HSV auch Vorgänger Ivica Olic vergessen machen kann, wird sich dagegen noch zeigen. "Seine Verpflichtung ist wichtig für den internen Konkurrenzkampf. Er kann Tore ohne Ende schießen, muss sich aber erst mal bei uns reinfinden", warnt Piotr Trochowski. Zumal Berg ein anderer Spielertyp als sein zu Bayern München gewechselter Vorgänger ist. Während Olic gern über die Flügel kommt und seine technischen Defizite durch unermüdlichen Einsatz wettmacht, gilt Berg als Strafraumspieler, der nur ungern nach hinten arbeitet, dafür aber umso lieber Tore schießt - so viele, dass er dem HSV mehr als neun Millionen Euro wert ist.

Und womöglich ist er am Ende doch ein Schnäppchen. Schließlich war Berg schon auf dem Markt, bevor er Torschützenkönig der U-21-EM in Schweden wurde - damals aber für stolze 14 Millionen Euro.