Nicht viele können von sich behaupten, für ihre große Liebe mal eben 8000 Kilometer im Flugzeug zurückzulegen. Wolfgang H a r t e r t kann das, würde sich selbst aber kaum als hoffnungslosen Romantiker bezeichnen. Schließlich ist es “nur“ die Liebe zum HSV, die den 64 Jahre alten Rentner mehrmals im Jahr quer über den Atlantik treibt.

Hartert, der seit zehn Jahren in der US-Metropole Atlanta lebt, hatte unter den knapp 100 mitgereisten HSV-Anhängern zweifellos die weiteste Anreise ins Trainingslager in Längenfeld. Seit mehr als 50 Jahren ist der "positiv Verrückte" (Hartert über Hartert) begeisterter HSV-Fan. Gemeinsam mit Ehefrau Laura, die sich damit abgefunden hat, sich ihren Mann mit einem "soccerclub" teilen zu müssen, hat sich der gebürtige Osnabrücker im Hamburger Mannschaftshotel einquartiert.

Bei aller Begeisterung für den HSV vergisst der ehemalige Firmenchef aber auch die Liebe zu seiner Frau nicht. Nach dem Trainingslager hat er ihr einen Trip ins nicht weit entfernte Verona versprochen. Anschließend steht auch noch eine Kreuzfahrt zum Nordpol auf dem Reiseplan. Aber Hartert wäre nicht Hartert, würde er nicht den nächsten HSV-Trip bereits für September planen. Das Reiseziel diesmal: die Nordbank-Arena. Bleibt abzuwarten, was er sich dann als Ausgleich für Ehefrau Laura einfallen lässt.