Ex-Europameister Niederlande hat Weltmeister Italien einen kapitalen Fehlstart in die Fußball-EM beschert und seine eigenen Titelambitionen eindrucksvoll unterstrichen. In der zweiten Partie in der Gruppe C (Frankreich - Rumänien) blieben Tore Mangelware.
Die Mannschaft von Trainer Marco van Basten bezwang die "Squadra Azzurra" am Montagabend im Berner Wankdorf-Stadion mit 3:0 (2:0). Die Niederländer um HSV-Star Rafael van der Vaart übernahmen damit die Führung in der mit Abstand schwersten der vier Vorrunden-Gruppen. Der ehemalige Welt- und Europameister Frankreich war in Zürich nicht über ein trostloses 0:0 gegen Außenseiter Rumänien hinausgekommen.
Nach einer halben Stunden hatten die Niederländer Luca Toni & Co vor 38 777 Zuschauern den Schneid abgekauft. Zuerst traf Torjäger Ruud van Nistelrooy in der 26. Minute. Dann machte Wesley Sneijder an seinem 24. Geburtstag den zweiten Treffer (31.). In der 79. Minute sorgte Giovanni van Bronckhort nach einem Konter gegen die anrennenden Italiener für die Entscheidung.
Das "Oranje-Team" mit insgesamt drei Spielern des Hamburger SV - neben van der Vaart bot van Basten auch Nigel de Jong und Joris Mathijsen auf sowie den ehemaligen HSV-Profi Khalid Boulahrouz - zeigten schnellen Kombinationsfußball. Italien kämpfte in der Schlussphase verzweifelt um ein Tor, scheiterte aber entweder an den eigenen Nerven - wie auch der enttäuschende Bayern-Angreifer Luca Toni in der 76. Minute - oder am glänzend aufgelegten Niederländer Keeper Edwin van der Saar. Für die Niederländer war es der erste Sieg über Italien seit über 30 Jahren.
Tore blieben zwischen Frankreich und Rumänien im ausverkauften Letzigrund-Stadion vor 30 585 Zuschauern Mangelware. Die "Équipe tricolore", in der Ersatz-Kapitän Lilian Thuram mit 15. EM-Einsätzen zum alleinigen Rekordhalter aufstieg, blieben den Favoriten-Nachweis auf ganzer Linie schuldig. Und am Freitag wartet die Niederlande, ehe es am 17. Juni zum voraussichtlichen Endspiel um den Viertelfinaleinzug in der Gruppe C zwischen Italien und den Franzosen in der Neuauflage des WM-Finals kommt.