Hamburg. Gruppenspiele stehen fest: Die Niederlande, Türkei, Tschechien und ein Play-off-Gewinner spielen im Juni 2024 im Volksparkstadion.

Gespannt schauten viele Hamburger, die in der ersten Verkaufsphase ein Ticket für die vier Gruppenspiele im Volksparkstadion ergattert hatten, auf die EM-Auslosung in der Elbphilharmonie in Hamburg. Und viele Karteninhaber werden gedacht haben: Interessant, aber es hätte besser laufen können. Schließlich wird kein Topteam aus Lostopf eins in der Hansestadt auflaufen.

Portugal in Gruppe F wäre die wahrscheinlichste Option gewesen, wurde aber an Position F3 gelost, alle anderen Nationen der Gruppe spielen in Hamburg. Möglich wäre auch der Hit zwischen Spanien und Italien (Gruppe B) gewesen oder ein Duell zwischen Frankreich und den Niederlanden.

EM-Auslosung: Lewandowski könnte nach Hamburg kommen

Immerhin: Das Oranje-Team wird am 16. Juni in den Volkspark kommen, trifft dann auf den Sieger des Play-off-Pfades A. Das könnte Polen mit Robert Lewandowski sein. Die weiteren Teilnehmer der Qualifikationsrunde im März sind Wales, Estland und Finnland. Drei Tage später spielt spielt Kroatien gegen Albanien in Hamburg.

Tschechien läuft gleich zweimal in der HSV-Arena auf: Am 22. Juni gegen den Sieger des Play-off-Pfades C (um diesen Platz kämpfen noch Georgien, Luxemburg, Griechenland und Kasachstan) und am 26. Juni beim sicher stimmungsvollen Aufeinandertreffen mit der Türkei.

EM-Auslosung: Containeraktion im Hamburger Hafen

In einer zu gut zu Hamburg passenden Inszenierung wurden am Sonnabend die gezogenen Lose der Nationen und die dadurch entstandenen Gruppenkonstellationen zeitgleich zum Final Draw mit entsprechenden Containern in den Farben der Nationen auf dem O'Swaldkai im Hafen überdimensional nachgebaut.

„Mit dem Final Draw in der Elbphilharmonie schlagen wir heute das erste Kapitel für eine Wiederholung des Fußball-Sommermärchens in Deutschland auf", sagte Sportsenator Andy Grote, der wie der Erste Bürgermeister Peter Tschentscher die Auslosung live verfolgte.

„In Hamburg freuen wir uns auf spannende Begegnungen mit attraktiven Mannschaften und den Stars des europäischen Fußballs. Wir wollen die Chance dieser Europameisterschaft nutzen, um mit unseren internationalen Gästen und allen Hamburgerinnen und Hamburgern ein begeisterndes Fußballfest für alle zu feiern.“ Die irritierenden Störgeräusche gegen Ende der Veranstaltung waren da längst vergessen.

Mini-Chance, dass Deutschland im Viertelfinale in Hamburg spielt

Zudem darf Hamburg noch ein Viertelfinale am 5. Juli ausrichten, das sich aus den Gewinnern der beiden Achtelfinalspiele „1. Gruppe F/3. Gruppe A, B, C“ sowie „2. Gruppe D/2. Gruppe E“ ergibt. Setzen sich die Favoriten durch, kämen entweder Frankreich oder die Niederlande sowie Belgien und Portugal infrage.

Beim Blick auf den Spielplan wäre sogar ein Auftritt der deutschen Mannschaft im Viertelfinale in Hamburg (sehr) theoretisch möglich, wenn sie in der Gruppe A Platz drei belegt und das Achtelfinalspiel in Frankfurt. gegen den Sieger der Gruppe F gewinnt. Voraussetzung laut der Übersicht in Artikel 21 „Spielmodus“ des Uefa-Reglements ist aber, dass die besten Dritten aus den Gruppen A, D, E und F kommen. Alternativ könnten auch die Dritten der Gruppen B und C gegen den Sieger der Gruppe F antreten.

Nächste Verkaufsphase: So kommen Sie noch an EM-Tickets

Wer sich noch Tickets sichern möchte: War in der ersten Phase im Oktober noch ein Online-Antrag ausreichend, und dann brauchte man vor allem Losglück, so sind nun spezielle Vorkehrungen verankert, um unter den glücklichen Fans zu sein, die beim Kontingent von 10.000 Karten pro deutschem Spiel berücksichtigt werden.

Die Verteilung der Karten für deutsche Fans obliegt nun erst mal dem DFB. Das größte Kontingent für Tickets der deutschen Gruppenspiele geht nun an Mitglieder des kostenpflichtigen „Fan Club Nationalmannschaft“, der laut Verband über rund 55.000 Mitglieder verfügt. Der Einstieg in die Verkaufsphase für die Fans wird anhand von Bonuspunkten im Fan Club ermittelt. Die wurden in der Vergangenheit für Besuche von Heim- und Auswärtsspielen vergeben.

Zudem bestand die Möglichkeit, beim DFB einen eigenständig organisierten Fanclub anzumelden. Auch diese Gruppen bekommen ein festes Ticket-Kontingent. Eine weitere Option ist eine eigene Turnierregistrierung - dafür lief die Frist allerdings am vergangenen Donnerstagabend ab. „Es steht ein beschränktes Ticket-Kontingent zur Verfügung, das nach dem "first-come-first-served"-Prinzip vergeben wird“, teilte der DFB zur Option der Turnierregistrierung mit.

Aber auch die Uefa öffnet noch einmal ihr Portal. Bis zum 12. Dezember (14 Uhr) kann man sich mit einem Online-Antrag für Karten für alle 51 Spiele bewerben – einschließlich für das Finale am 14. Juli in Berlin. Verlost werden die Tickets im Januar. Informationen unter: „www.uefa.com/euro2024/ticketing“. Wer kein Glück hatte, kann noch auf eine Rücklauf-Börse hoffen, auf der nicht bezahlte oder nicht benötigte Tickets angeboten werden. Dort sind auch Last-Minute-Schnäppchen bis zum Turnierstart noch möglich.