Aktuelle Meldungen, heiße Gerüchte, scharfe Zitate, Verletzungen und Transfergeflüster. Der Fußball-Ticker hält Sie auf dem Laufenden.

Absteiger Würzburg entlässt Trainer Hollerbach

Bernd Hollerbach muss zwei Jahre vor Vertragsende gehen
Bernd Hollerbach muss zwei Jahre vor Vertragsende gehen © dpa | Karl-Josef Hildenbrand

Zweitliga-Absteiger Würzburger Kickers hat nur einen Tag nach dem Absturz in die 3. Liga die Konsequenzen gezogen und sich von Trainer Bernd Hollerbach getrennt. Hollerbach (47) hatte mit den Franken in der Rückrunde einen beispiellosen Absturz erlebt und war ohne einen Sieg in der zweiten Halbserie als Tabellen-Vorletzter abgestiegen.

Hollerbach war seit der Saison 2014/15 für die Kickers tätig und hatte den Verein gleich in seiner ersten Saison über die Relegation in die 3. Liga geführt. Im zweiten Jahr glückte erneut über die Relegation der Durchmarsch ins Unterhaus. Er hatte einen Vertrag bis 2019. Nachfolger Hollerbachs wird Stephan Schmidt, der in der abgelaufenen Saison Trainer der U-17-Junioren des FC Schalke 04 war. Zuvor hatte der 40-Jährige unter anderem den SC Paderborn und Energie Cottbus trainiert.

Mainz entlässt Trainer Schmidt

Der FSV Mainz 05 hat sich von Trainer Martin Schmidt getrennt. Dies teilte der rheinhessische Bundesligist am Montag mit. „Wir brauchen einen neuen Impuls. Und für uns ist auch die mittelfristige Planung wichtig. Martin Schmidt hätte seinen Vertrag nach 2018 nicht verlängert“, sagte Manager Rouven Schröder bei einer Pressekonferenz. In einer Clubmitteilung ist von einer „gemeinsamen Entscheidung“ die Rede.

Martin Schmidt ist nach einer enttäuschenden Rückrunde nicht mehr Trainer von Mainz 05
Martin Schmidt ist nach einer enttäuschenden Rückrunde nicht mehr Trainer von Mainz 05 © dpa | Thomas Frey

Die Nachfolge von Schmidt sei noch nicht geregelt. „Es gibt auch kein Zeitfenster“, sagte Schröder. Der 50-jährige Schmidt stand bereits Anfang April vor der Ablösung, durfte damals aber trotz Abstiegsgefahr weitermachen. Als ein Nachfolge-Kandidat gilt der bisherige U23-Trainer Sandro Schwarz. Der 38-Jährige ist zwar mit der 2. Mannschaft der Mainzer aus der 3. Liga abgestiegen, hat aber intern ein hohes Ansehen. Zudem hatte der FSV zuvor schon Schmidt und auch den heutigen Dortmunder Coach Thomas Tuchel intern befördert.

Dresden reagiert auf Krawalle in Karlsruhe

Dynamo Dresden hat nach den üblen Krawallen beim Auswärtsspiel in Karlsruhe (4:3) und dem „Football-Army“-Auftritt seiner Fans erste weitgehende Maßnahmen ergriffen. Die Klubführung verurteilte die Vorkommnisse erneut und forderte eine bessere Kooperation mit der Deutschen Fußball Liga (DFL), dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) und der Politik.

„Man hat ein Scheiß-Gefühl. Es liegt ein großer Schatten über dem, was wir erreicht haben“, sagte Dynamos Sportdirektor Ralf Minge, nachdem der Zweitliga-Aufsteiger die Saison am Sonntag auf einem beachtlichen fünften Platz beendet hatte. Minge brachte seinen Rücktritt ins Gespräch: „Wenn wir nicht vorankommen, muss man persönliche Konsequenzen erwägen.“

Wie der Club mitteilte, werden Ultra-Fans keine Auswärts-Dauerkarten mehr für die Saison 2017/2018 erhalten. Ob die Maßnahme auch für die Saison danach gilt, wird neu erörtert. Zudem will Dynamo im Austausch mit anderen Klubs überlegen, ob vor Auswärtsspielen Gästekartenkontingente nur zum Teil oder auch gar nicht in Anspruch genommen werden.

Für spezielle Auswärtsspiele soll in Zukunft ein personalisierter Ticketverkauf dank einer Voucher-Lösung gesichert werden, um Chaoten vom Besuch des Stadions abzuhalten. Zudem werden Anhänger, die wegen eines Fehlverhaltens bei Dynamo rechtskräftig verurteilt wurden, rigoros aus dem Verein ausgeschlossen.

Fans von Dynamo Dresden missverstanden das Zweitligaspiel in Karlsruhe als Fußballschlacht
Fans von Dynamo Dresden missverstanden das Zweitligaspiel in Karlsruhe als Fußballschlacht © imago/Jan Hübner | Ulrich

Darüber hinaus wird der Klub für den Bereich Organisation bei Auswärtsspielen einen weiteren hauptamtlichen Mitarbeiter einstellen. Auch werde man alles dafür tun, um bei Auswärtsspielen die Einlässe von Gäste-Fan besser zu organisieren, hieß es.

Vor dem Spiel in Karlsruhe waren Dynamo-Fans einheitlich im Militär-Look mit der Aufschrift „Football Army Dynamo Dresden“ auf ihren Camouflage-Shirts durch Karlsruhe marschiert und hatten für Wirbel gesorgt. Während des Marsches wurden unter anderem Rauchbomben und andere Pyrotechnik gezündet. Am Ende des Tages gab es nach Angaben der Polizei 15 verletzte Beamte und 21 verletzte Ordner zu beklagen.

Heidel: Goretzka soll Schalker bleiben

Leon Goretzka wird aller Voraussicht nach auch in der kommenden Saison beim FC Schalke 04 spielen. „Ich kann mir kein Szenario vorstellen, dass uns Leon in diesem Sommer verlässt“, stellte Schalkes Sportvorstand Christian Heidel klar. Es bestehe der klare Wille, mit dem 22 Jahren alten Nationalspieler in die kommende Saison zu gehen und um ihn eine Mannschaft herumzubauen, die wieder um die oberen Platze der Bundesliga mitspielt.

„Um es klar zu sagen: Leon ist ein zentraler Spieler für uns. Und er ist nicht zu uns gekommen und hat gesagt, dass er weg will. Es hat sich zudem, Stand heute, kein anderer Verein gemeldet.“ Auch zu Bayern München gebe es in dieser Hinsicht keinerlei Kontakt, betonte der Manager zwei Tage nach dem letzten Bundesliga-Spieltag.

Goretzka soll von den Bayern umworben werden
Goretzka soll von den Bayern umworben werden © dpa | Timm Schamberger

Zuletzt war vermehrt spekuliert worden, der gebürtige Bochumer Goretzka werde die Königblauen, die die abgelaufenen Saison auf dem enttäuschenden zehnten Platz abgeschlossen und den Europapokal verpasst haben, womöglich schon in diesem Sommer Richtung München verlassen. Goretzkas Vertrag bei Schalke läuft bis 2018. Im kommenden Jahr wäre er ablösefrei, es sei denn, er würde zuvor seinen Kontrakt in Gelsenkirchen verlängern.

Leno zieht es ins Ausland

Nationaltorwart Bernd Leno von Bundesligist Bayer Leverkusen will zumindest mittelfristig ins Ausland wechseln. „Jetzt ist der nächste Gedanke, auch europaweit zu den Top-Torhütern zu gehören. Auch wenn wir mit Bayer zu den ständigen Teilnehmern am Europapokal gehören, ist und bleibt es mein persönlicher Traum, für einen Topclub im Ausland zu spielen“, sagte der 25-Jährige „t-online.de“.

Leno will Leverkusen verlassen und zu einem europäischen Top-Club wechseln
Leno will Leverkusen verlassen und zu einem europäischen Top-Club wechseln © Bongarts/Getty Images | Lukas Schulze

Sein Vertrag bei Bayer hat noch eine Laufzeit bis 2020, allerdings wurde immer wieder über eine Ausstiegsklausel in den Medien spekuliert. Zuletzt wurde der Bayer-Keeper mit dem spanischen Meister Real Madrid in Verbindung gebracht. „Real war mein Kindheitsclub, mein Lieblingsspieler Iker Casillas stand da im Tor“, äußerte der Ex-Stuttgarter, der im Aufgebot von Bundestrainer Joachim Löw für den Confed Cup in Russland in diesem Sommer steht.

Messi holt vierten Goldenen Schuh

Superstar Lionel Messi hat zum vierten Mal den Goldenen Schuh als Europas Fußball-Top-Torjäger gewonnen. Der Argentinier in Diensten des FC Barcelona kam in der Saison 2016/2017 auf 37 Treffer. Platz zwei ging an den Niederländer und ehemaligen Wolfsburg Bas Dost, der für Sporting Lissabon 34 Tore erzielte. Bundesliga-Torschützenkönig Pierre-Emerick Aubameyang (Borussia Dortmund) und Robert Lewandowski (Bayern München) folgen mit 31 und 30 Toren auf den Rängen drei und vier.

Messi traf auch am letzten Spieltag gegen Eibar
Messi traf auch am letzten Spieltag gegen Eibar © Getty Images | Alex Caparros

Messi hatte bereits 2009/10, 2011/2012 und 2012/2013 den Goldenen Schuh gewonnen, 2012/2013 kam er auf die Rekordzahl von 50 Liga-Toren. Seit 2010 hieß der Gewinner des Goldenen Schuhs immer Messi, Cristiano Ronaldo oder Luis Suárez. Bei der Ermittlung des Preisträgers wird die Zahl der erzielten Tore mit einem Faktor multipliziert, der von der Stärke der jeweiligen Liga abhängig ist.

Grifo verlässt SC Freiburg

Mittelfeldspieler Vincenzo Grifo verlässt nach zwei Jahren den SC Freiburg. „Er hat sich verabschiedet, das ist leider so“, sagte Klubpräsident Fritz Keller am Sonntagabend in der SWR-Sendung „Sport im Dritten“.

Heiß umworben: Vincenzo Grifo
Heiß umworben: Vincenzo Grifo © REUTERS | Michaela Rehle

Der Italiener Grifo (24) wurde zuletzt unter anderem mit den Ligakonkurrenten Borussia Mönchengladbach und Hertha BSC in Verbindung gebracht. Sein Vertrag im Breisgau läuft noch bis 2019. „Es ist einfach so, dass eine gewisse Fluktuation da ist. Aber bei den restlichen Spielern müssen wir niemanden gehen lassen. Da haben wir alles in der Hand“, sagte Keller.

Wolfsburg in Relegation ohne Kuba

Der VfL Wolfsburg muss im ersten Relegationsspiel gegen Eintracht Braunschweig auch auf Jakub Błaszczykowski verzichten. Der Pole fällt in der Partie am Donnerstag (20.30 Uhr) wegen Adduktorenproblemen aus. „Es hatte sich angedeutet“, sagte VfL-Coach Andries Jonker am Montag zum Ausfall des Routiniers.

Neben Blaszczykowski müssen die Wolfsburger im Duell mit dem Lokalrivalen auch ohne Sebastian Jung (muskuläre Probleme im Oberschenkel) und Riechedly Bazoer auskommen.

Eine MRT-Untersuchung am Montag ergab, dass sich der Niederländer im Training am Sonntag einen Meniskus-Riss und eine Innenbanddehnung im Knie zugezogen hat. „Das ist ein großer Verlust. Ich hätte ihn gerne dabei gehabt“, sagte Jonker über den Mittelfeldspieler, der erst zum Beginn der Vorbereitung auf die neue Saison wieder fit sein wird.

Nach dem Mittagessen am Montag machte sich der VfL mit 21 Spielern auf den Weg ins Kurztrainingslager im niederländischen De Lutte. Bis Mittwoch will Jonker dort seine Mannschaft auf die Relegation einschwören. Bislang hatte er auf eine solche Maßnahme immer verzichtet. „Wir haben zwar in Wolfsburg die besten Bedingungen, aber man braucht auch die Ruhe und die ist etwas größer, wenn wir wegfahren“, begründete Jonker seine Entscheidung.

Hertha in Umbauzeit möglicherweise auf dem Maifeld

Innensenator Andreas Geisel hat für den Fall eines Umbaus des Olympiastadions einen vorübergehenden Umzug von Hertha BSC auf das Maifeld nahe der Arena ins Spiel gebracht. Der SPD-Politiker bezifferte die mögliche Umbauzeit in der „BZ“ auf „mindestens“ 15 Monate. „Wir sind natürlich an einer kurzen Bauzeit interessiert“, sagte Geisel. „Dann müsste man ein temporäres Stadion auf dem Maifeld errichten, um die Zeit zu überbrücken. Das ist durchaus möglich und finanzierbar.“ Das Maifeld liegt direkt neben dem Olympiastadion in Richtung des Glockenturms.

Das Berliner Olympiastadion soll umgebaut werden
Das Berliner Olympiastadion soll umgebaut werden © dpa | Kay Nietfeld

Der Bundesligist und die Berliner Regierung hatten zuletzt mit der gemeinsamen Erklärung überrascht, dass bei Herthas Stadionplänen auch ein Umbau des Olympiastadions eine ernstzunehmende Alternative sei. Der Verein hatte zunächst nur einen Stadionneubau im Olympiapark oder in Ludwigsfelde in Aussicht gestellt. Für einen möglichen Umbau hatte der Regierende Bürgermeister Michael Müller eine Kostenbeteiligung des Senats in Aussicht gestellt.

Hochklassige Leichtathletik-Veranstaltungen könnten Geisel zufolge zukünftig im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark stattfinden. „Der Senat müsste sowieso investieren, um diese wichtige Sportstätte mit 20 000 Plätzen zu erhalten – mit Flächenerweiterungen und barrierefrei“, sagte der Innensenator. „Nach der EM 2018 haben wir ein Zeitfenster, um uns vom Olympiastadion nach Prenzlauer Berg zu orientieren.“

Platzsturm von 96-Fans in Sandhausen

Bei den Aufstiegsfeierlichkeiten der Fans von Hannover 96 sind in Sandhausen mehrere Menschen verletzt worden. Nach dem 0:0 am letzten Spieltag und dem zweiten Platz ihrer Mannschaft in der 2. Bundesliga seien am Sonntag mehrere tausend Fans der Niedersachsen über Zäune geklettert und auf den Platz gelaufen, berichtete die Polizei. Demnach verletzten sich dabei drei Zuschauer schwer an Arm oder Hand. Sie kamen ins Krankenhaus. 14 weitere Fans wurden leicht verletzt. Zudem beschädigten die feierenden Anhänger im Stadion einen großen Teil der Werbebanden sowie beide Tore.

Bereits beim Verlassen eines Sonderzugs vor dem Spiel waren Gästefans mit Pyrotechnik und Sachbeschädigungen auffällig geworden. Kurz vor Ablauf der 90 Minuten der Partie in Sandhausen versuchten einige Zuschauer dann erstmals, auf das Spielfeld zu gelangen. Die Partie musste daraufhin kurzzeitig unterbrochen werden.

Köln baggert an Mainzer Cordoba

Der 1. FC Köln hat offenbar Interesse an einer Verpflichtung des Stürmers Jhon Cordoba (24) vom Ligakonkurrenten FSV Mainz 05. Das berichten Kölner Zeitungen und das Fachmagazin kicker übereinstimmend. Demnach steht eine Ablösesumme von rund acht Millionen Euro für den Kolumbianer im Raum. „Das ist ein sehr interessanter Spieler. Das hat er auch am Samstag im Spiel gegen uns gezeigt“, wird Kölns Sportchef Jörg Schmadtke im "Kölner Stadt-Anzeiger“ zitiert.

Wechselt Cordoba zum FC?
Wechselt Cordoba zum FC? © Bongarts/Getty Images | Alex Grimm

Der FC hat sich durch das 2:0 am vergangenen Sonnabend gegen Mainz den fünften Platz in der Abschlusstabelle gesichert und spielt damit erstmals seit 25 Jahren wieder im Europacup. Für die Europa League muss der Kader breiter aufgestellt werden, zudem gilt ein Abgang von Topstürmer Anthony Modeste (29) weiterhin als sehr wahrscheinlich.

Der Stürmer erzielte in dieser Saison 25 Ligatore und könnte dem Club einen hohen Transfererlös einbringen. Im Winter hatte Schmadtke eine 50-Millionen-Offerte aus China abgelehnt. Allerdings soll das Interesse an Cordoba unabhängig von der Personalie Modeste bestehen.