Wales knackt Belgien und zieht verdient ins EM-Halbfinale ein. Kahn kritisiert den Favoriten scharf und schwärmt vom Außenseiter.

Es schien, als könnten die Waliser selbst kaum fassen, was ihnen gerade gelungen war. Gareth Bale umarmte erschöpft, aber glücklich zwei Mitspieler, an der Seitenlinie türmten sich die Betreuer und Ersatzspieler zu einem Knäuel, und Kapitän Ashley Williams verbarg einfach nur sein Gesicht hinter dem Trikot. Halbfinale! Nach einem völlig verdienten 3:1 (1:1) gegen die hochgewettete goldene belgische Fußball-Generation.

Es dauerte eine Weile, bis die Waliser begriffen. Während Belgiens Trainer Marc Wilmots erst mit stierem Blick einfach nur dastand und dann im Kabinentunnel verschwand, gerieten die Drachen langsam in Ekstase: Erst mit einem gemeinschaftlichen Bauchplatscher vor dem Block mit ihren begeisterten Anhängern, dann mit einem Hüpfkreis in der Mitte des Feldes. Halbfinale! Gegen Portugal. "Bales" gegen seinen Clubkollegen Cristiano Ronaldo.

Kahn entsetzt über Belgien

ZDF-Experte Oliver Kahn ging nach dem Spiel hart mit dem Favoriten ins Gericht. „Die Belgier offenbarten eine ganz schwache Körpersprache. Wales spielte mit Herz, Ledienschaft und Begeisterung. Aber Belgien? Das war nichts!“ Und selbst als nach dem Rückstand noch viel Zeit für den möglichen Ausgleich blieb, blieben Belgiens so häufig gelobten Ballkünstler ihren Ruf schuldig. „Sie spielten einfallslos. Es fehlte eine kreative Idee. Nur lange Bälle auf Fellaini sind noch keine Spielzüge“, kritisierte Kahn.

Ganz anders beurteilte er hingegen die Spielweise des krassen Außenseiters. „Bale fightet richtig mit. Auch Ramsey machte ein Riesenspiel – ein ganz starkes Kollektiv“, schwärmte der frühere dreimalige Welttorhüter über den ersten Halbfinalisten bei diesem Turnier.

Bales genialer Partner Ramsey fehlt

Beim verdienten Sieger war die Freude natürlich groß. "Es ist so schwer zu beschreiben", sagte der überragende Aaron Ramsey. "Wir haben so hart dafür gearbeitet. Jetzt wollen wir noch weiter kommen." Das allerdings müssten die Waliser am kommenden Mittwoch in Lyon ohne den Mittelfeldstar vom FC Arsenal. Er fehlt ebenso wegen einer Gelbsperre wie Verteidiger Ben Davies. Aber, wie sagte Teammanager Chris Coleman: "Man darf vor Träumen keine Angst haben." Wales schnuppert jetzt sogar nach der ganz großen Sensation. „Das ist unbeschreiblich! Da haben wir hart für gearbeitet“, sagte der Siegtorschütze Hal Robson-Kanu. „Jetzt wollen wir noch weiter kommen.“

So feiern Fans die EM-Finalrunden

Freude, Trauer, Euphorie: In der Finalphase der Europameisterschaft fiebern die Fans leidenschaftlich mit. Das sind die besten Bilder. Frankreich hat das Halbfinale der EM erreicht. Die Freude darüber schrie diese Frau laut heraus.
Freude, Trauer, Euphorie: In der Finalphase der Europameisterschaft fiebern die Fans leidenschaftlich mit. Das sind die besten Bilder. Frankreich hat das Halbfinale der EM erreicht. Die Freude darüber schrie diese Frau laut heraus. © REUTERS | ERIC GAILLARD
Auch auf der Fanmeile in Paris war die Stimmung nach dem Sieg gegen Island im Viertelfinale riesig.
Auch auf der Fanmeile in Paris war die Stimmung nach dem Sieg gegen Island im Viertelfinale riesig. © REUTERS | PHILIPPE WOJAZER
Vor dem Spiel herrschte bei den französischen Fans Optimismus – ging es doch gegen das vermeintlich kleine Island.
Vor dem Spiel herrschte bei den französischen Fans Optimismus – ging es doch gegen das vermeintlich kleine Island. © dpa | Filip Singer
Die Wikinger hingegen kämpften vor allem von der Tribüne aus gegen eine Niederlage an.
Die Wikinger hingegen kämpften vor allem von der Tribüne aus gegen eine Niederlage an. © Getty Images | Clive Rose
Und obwohl Frankreich zur Halbzeit schon 4:0 führte, war die Stimmung bei den Isländern nicht schlecht.
Und obwohl Frankreich zur Halbzeit schon 4:0 führte, war die Stimmung bei den Isländern nicht schlecht. © REUTERS | Carl Recine
Fußball feiern ist eine ernste Sache, da kann man nicht beim Party-Outfit schludern: Diese beiden wollten das Schicksals-Spiel Deutschland – Italien am Samstagabend wie rund 150.000 andere Fans bei Deutschlands größtem Public Viewing auf der Fanmeile in Berlin sehen.
Fußball feiern ist eine ernste Sache, da kann man nicht beim Party-Outfit schludern: Diese beiden wollten das Schicksals-Spiel Deutschland – Italien am Samstagabend wie rund 150.000 andere Fans bei Deutschlands größtem Public Viewing auf der Fanmeile in Berlin sehen. © REUTERS | AXEL SCHMIDT
Diese Fans waren näher dran – und sollten den Elfmeter-Krimi im Stadion in Bordeaux durchstehen müssen.
Diese Fans waren näher dran – und sollten den Elfmeter-Krimi im Stadion in Bordeaux durchstehen müssen. © dpa | Armando Babani
Da war noch alles gut: Angespannt, aber nicht unglücklich blickte dieser italienische Fan im Stadion unter seinen Locken in Nationalfarben hervor.
Da war noch alles gut: Angespannt, aber nicht unglücklich blickte dieser italienische Fan im Stadion unter seinen Locken in Nationalfarben hervor. © dpa | Federico Gambarini
Und Grund zum Jubeln gab’s ja zunächst für die Italiener auch – etwa als Bonucci beim Handelfmeter in der 78. Minute zum 1:1 ausglich, nachdem...
Und Grund zum Jubeln gab’s ja zunächst für die Italiener auch – etwa als Bonucci beim Handelfmeter in der 78. Minute zum 1:1 ausglich, nachdem... © REUTERS | Christian Hartmann
...Özil in der 65. Minute die DFB-Elf in Führung gebracht hatte.
...Özil in der 65. Minute die DFB-Elf in Führung gebracht hatte. © REUTERS | AXEL SCHMIDT
Die Verlängerung bleibt torlos, dann das Elfmeter-Schießen. Kroos trifft!
Die Verlängerung bleibt torlos, dann das Elfmeter-Schießen. Kroos trifft! © dpa | Britta Pedersen
Buffon hält den Elfmeter von Müller – und Özil schießt an den Pfosten.
Buffon hält den Elfmeter von Müller – und Özil schießt an den Pfosten. © dpa | Britta Pedersen
Draxler trifft!
Draxler trifft! © dpa | Britta Pedersen
Schweinsteiger schießt übers Tor.
Schweinsteiger schießt übers Tor. © dpa | Britta Pedersen
Hummels trifft, Kimmich trifft, Boateng trifft!
Hummels trifft, Kimmich trifft, Boateng trifft! © dpa | Britta Pedersen
Neuer hält den Elfmeter von Darmian, Jonas Hector verwandelt – und Deutschland ist im EM-Halbfinale!
Neuer hält den Elfmeter von Darmian, Jonas Hector verwandelt – und Deutschland ist im EM-Halbfinale! © REUTERS | AXEL SCHMIDT
Da gab’s kein Halten mehr: Jubel, Küsse, Autokorso!
Da gab’s kein Halten mehr: Jubel, Küsse, Autokorso! © dpa | Matthias Balk
Der Angstgegner – besiegt, die italienischen Fans...
Der Angstgegner – besiegt, die italienischen Fans... © REUTERS | Darren Staples
...können es nicht fassen, ihre Elf ist raus.
...können es nicht fassen, ihre Elf ist raus. © REUTERS | Darren Staples
Und Deutschland feiert!
Und Deutschland feiert! © dpa | Britta Pedersen
Siegesgewiss gingen die Fans der Belgier in ihr Viertelfinale gegen Wales in Lille.
Siegesgewiss gingen die Fans der Belgier in ihr Viertelfinale gegen Wales in Lille. © Getty Images | Michael Regan
Natürlich ließen sich auch die Anhänger der Waliser die Laune nicht vermiesen – trotz der Rolle des krassen Außenseiters.
Natürlich ließen sich auch die Anhänger der Waliser die Laune nicht vermiesen – trotz der Rolle des krassen Außenseiters. © dpa | Neil Munns
Zunächst trommelten die Belgier ihre Mannschaft erfolgreich nach vorne: Nainggolan traf in der 13. Minute zur Führung für den Mitfavoriten auf den Titel.
Zunächst trommelten die Belgier ihre Mannschaft erfolgreich nach vorne: Nainggolan traf in der 13. Minute zur Führung für den Mitfavoriten auf den Titel. © REUTERS | John Sibley
Aber Wales kam zurück: Kapitän Williams köpfte noch vor der Pause zum 1:1-Ausgleich ein. Da staunte selbst so mancher Wales-Fan nicht schlecht, so wie hier beim Public Viewing in Cardiff.
Aber Wales kam zurück: Kapitän Williams köpfte noch vor der Pause zum 1:1-Ausgleich ein. Da staunte selbst so mancher Wales-Fan nicht schlecht, so wie hier beim Public Viewing in Cardiff. © REUTERS | REBECCA NADEN
Und es wurde noch bitterer für die Belgier: Robson-Kanu brachte die Waliser in der 55. Minute mit 2:1 in Führung.
Und es wurde noch bitterer für die Belgier: Robson-Kanu brachte die Waliser in der 55. Minute mit 2:1 in Führung. © REUTERS | John Sibley
„Please don’t take me home“: Der Wunsch, den die Waliser in ihrem bekannten Fanlied immer wieder ausrufen, ging in Erfüllung.
„Please don’t take me home“: Der Wunsch, den die Waliser in ihrem bekannten Fanlied immer wieder ausrufen, ging in Erfüllung. © REUTERS | CHARLES PLATIAU
Der eingewechselte Vokes sorgte mit dem 3:1 für den Underdog kurz vor Spielschluss für die Entscheidung. Da flossen in Cardiff längst die ersten Freudentränen.
Der eingewechselte Vokes sorgte mit dem 3:1 für den Underdog kurz vor Spielschluss für die Entscheidung. Da flossen in Cardiff längst die ersten Freudentränen. © REUTERS | REBECCA NADEN
Der Mitfavorit auf den Titel aus Belgien muss die Heimreise antreten.
Der Mitfavorit auf den Titel aus Belgien muss die Heimreise antreten. © REUTERS | John Sibley
Ungebändigte Freude bei...
Ungebändigte Freude bei... © dpa | Thibault Vandermersch
...den Walisern.
...den Walisern. © REUTERS | REBECCA NADEN
Nur Fußball im, äh, auf dem Kopf: Dieser polnische Fan zeigte sich vor dem Viertelfinale seiner Nationalmannschaft gegen Portugal in Marseille voller Vorfreude.
Nur Fußball im, äh, auf dem Kopf: Dieser polnische Fan zeigte sich vor dem Viertelfinale seiner Nationalmannschaft gegen Portugal in Marseille voller Vorfreude. © dpa | Federico Gambarini
Die portugiesische Antwort auf Batman und Robin? Diese beiden gingen auf jeden Fall mit viel Biss in die Partie.
Die portugiesische Antwort auf Batman und Robin? Diese beiden gingen auf jeden Fall mit viel Biss in die Partie. © REUTERS | Christian Hartmann
Zuerst hatten die Polen Grund zum Jubeln: Robert Lewandowski brachte die polnische Elf nach nicht einmal 100 Sekunden mit 1:0 in Führung.
Zuerst hatten die Polen Grund zum Jubeln: Robert Lewandowski brachte die polnische Elf nach nicht einmal 100 Sekunden mit 1:0 in Führung. © Getty Images | Laurence Griffiths
Da gab’s erst mal lange Gesichter bei den Portugiesen.
Da gab’s erst mal lange Gesichter bei den Portugiesen. © REUTERS | Christian Hartmann
Umso besser war die Laune bei den polnischen Anhängern.
Umso besser war die Laune bei den polnischen Anhängern. © dpa | Federico Gambarini
Doch auch die Portugiesen hatten noch in der ersten Halbzeit Grund zur Freude: Renato Sanches erzielte in der 33. Minute den Ausgleich.
Doch auch die Portugiesen hatten noch in der ersten Halbzeit Grund zur Freude: Renato Sanches erzielte in der 33. Minute den Ausgleich. © dpa | Miguel A. Lopes
Es blieb es beim 1:1 – bis zum Elfmeterschießen.
Es blieb es beim 1:1 – bis zum Elfmeterschießen. © REUTERS | ERIC GAILLARD
Am Ende jubelten nur die portugiesischen Supermänner: Ricardo Quaresma beendete die Partie mit seinem verwandelten Elfmeter zum 5:3. Damit stand Portugal als erster Halbfinal-Teilnehmer fest.
Am Ende jubelten nur die portugiesischen Supermänner: Ricardo Quaresma beendete die Partie mit seinem verwandelten Elfmeter zum 5:3. Damit stand Portugal als erster Halbfinal-Teilnehmer fest. © REUTERS | Christian Hartmann
Die Fans reagierten mit Jubelrufen...
Die Fans reagierten mit Jubelrufen... © dpa | Miguel A. Lopes
...und gerieten in Ekstase. Da musste auch mal das Oberteil dran glauben.
...und gerieten in Ekstase. Da musste auch mal das Oberteil dran glauben. © dpa | Guillaume Horcajuelo
Ricardo Quaresma suchte später noch den Kontakt mit den Fans und holte sich seine Glückwünsche ab.
Ricardo Quaresma suchte später noch den Kontakt mit den Fans und holte sich seine Glückwünsche ab. © dpa | Guillaume Horcajuelo
Das Fußball-Märchen geht weiter: Die isländischen Fans konnten am Montagabend im Stade de Nice ein sensationelles 2:1 gegen England und ...
Das Fußball-Märchen geht weiter: Die isländischen Fans konnten am Montagabend im Stade de Nice ein sensationelles 2:1 gegen England und ... © REUTERS | Michael Dalder
... den Einzug ins EM-Viertelfinale bejubeln – der größte Erfolg der Verbandsgeschichte.
... den Einzug ins EM-Viertelfinale bejubeln – der größte Erfolg der Verbandsgeschichte. © dpa | Peter Powell
Bei den Engländern hingegen herrschte blankes Entsetzen.
Bei den Engländern hingegen herrschte blankes Entsetzen. © Getty Images | Alex Livesey
Die Fans der Three Lions konnten nicht fassen, dass sie gegen das 300.000-Einwohner-Land Island trotz 1:0-Führung unterlagen.
Die Fans der Three Lions konnten nicht fassen, dass sie gegen das 300.000-Einwohner-Land Island trotz 1:0-Führung unterlagen. © REUTERS | PHILIPPE WOJAZER
Für das kleine Island stand schon vor dem Spiel Party auf dem Programm.
Für das kleine Island stand schon vor dem Spiel Party auf dem Programm. © Getty Images | Alex Livesey
Die Engländer gingen als haushoher Favorit in das Spiel, was die Fans der Three Lions natürlich nicht dazu brachte, weniger losgelöst zu feiern.
Die Engländer gingen als haushoher Favorit in das Spiel, was die Fans der Three Lions natürlich nicht dazu brachte, weniger losgelöst zu feiern. © REUTERS | WOLFGANG RATTAY
Unverkennbar: Island-Fans in bester Laune.
Unverkennbar: Island-Fans in bester Laune. © REUTERS | Kai Pfaffenbach
Auch in England gibt es jede Menge Fanartikel, wie der Kopfschmuck dieser Anhängerin zeigt.
Auch in England gibt es jede Menge Fanartikel, wie der Kopfschmuck dieser Anhängerin zeigt. © REUTERS | Michael Dalder
Natürlich durfte auch der ein oder andere Wikingerhut in der isländischen Fankurve nicht fehlen.
Natürlich durfte auch der ein oder andere Wikingerhut in der isländischen Fankurve nicht fehlen. © Getty Images | Alex Livesey
Zuvor hatten die italienischen Fans ihr Team in Paris lautstark angefeuert.
Zuvor hatten die italienischen Fans ihr Team in Paris lautstark angefeuert. © dpa | Peter Kneffel
Gegner der Italiener im Achtelfinale in St. Denis waren die Spanier.
Gegner der Italiener im Achtelfinale in St. Denis waren die Spanier. © dpa | Peter Kneffel
Wohl weniger im Bezug auf die EU als auf die Euro forderten die Italien-Fans den „Spexit“.
Wohl weniger im Bezug auf die EU als auf die Euro forderten die Italien-Fans den „Spexit“. © REUTERS | Darren Staples
Vor der Partie waren die spanischen Anhänger noch bester Laune.
Vor der Partie waren die spanischen Anhänger noch bester Laune. © dpa | Srdjan Suki
Diese beiden Nachwuchsfans leben die Rivalität ihrer Nationalteams gut gelaunt und fröhlich.
Diese beiden Nachwuchsfans leben die Rivalität ihrer Nationalteams gut gelaunt und fröhlich. © dpa | Srdjan Suki
Von Kopf bis Fuß auf Spanien eingestellt – auch wenn hier ein paar Perücken nachhelfen müssen.
Von Kopf bis Fuß auf Spanien eingestellt – auch wenn hier ein paar Perücken nachhelfen müssen. © Getty Images | Mike Hewitt
Am Ende der Partie gab es bei den Iberern allerdings nur enttäuschte Gesichter zu sehen.
Am Ende der Partie gab es bei den Iberern allerdings nur enttäuschte Gesichter zu sehen. © REUTERS | PHILIPPE WOJAZER
Die Italiener konnten nach einem 2:0 den Einzug ins Viertelfinale bejubeln.
Die Italiener konnten nach einem 2:0 den Einzug ins Viertelfinale bejubeln. © REUTERS | Christian Hartmann
Gegner der Italiener im Viertelfinale wird am Samstag die deutsche Mannschaft sein.
Gegner der Italiener im Viertelfinale wird am Samstag die deutsche Mannschaft sein. © REUTERS | Christian Hartmann
Nach seinem EM-Auftritt beim Spiel der Deutschen am Sonntag ließ sich Lukas Podolski von seinen Fans feiern.
Nach seinem EM-Auftritt beim Spiel der Deutschen am Sonntag ließ sich Lukas Podolski von seinen Fans feiern. © dpa | Arne Dedert
Die Stimmung unter den deutschen Fans war gut. Für jedes Tor gab es da auch ein Küsschen.
Die Stimmung unter den deutschen Fans war gut. Für jedes Tor gab es da auch ein Küsschen. © dpa | Arne Dedert
Mit Kopfbedeckung: Als Wikinger kamen diese beiden Männer ins Stadion.
Mit Kopfbedeckung: Als Wikinger kamen diese beiden Männer ins Stadion. © dpa | Laurent Dubrule
Diese Mädels hatten die beliebte Deutschlandkette dabei....
Diese Mädels hatten die beliebte Deutschlandkette dabei.... © dpa | Christian Charisius
... aber erst diese kultigen Typen brachten die Stimmung ins Publikum. Sogar Bert aus der Sesamstraße war dabei.
... aber erst diese kultigen Typen brachten die Stimmung ins Publikum. Sogar Bert aus der Sesamstraße war dabei. © dpa | Shawn Thew
Die belgischen Fans feuerten ihr Team an.
Die belgischen Fans feuerten ihr Team an. © dpa | Rungroj Yongrit
Natürlich durfte da der obligatorische Auftritt als Obelix nicht fehlen.
Natürlich durfte da der obligatorische Auftritt als Obelix nicht fehlen. © dpa | Vassil Donev
Vor dem Spiel waren die Ungaren noch guter Dinge ...
Vor dem Spiel waren die Ungaren noch guter Dinge ... © dpa | Tibor Illyes
... doch nach der Partie waren alle etwas melancholischer und es flossen die Tränen.
... doch nach der Partie waren alle etwas melancholischer und es flossen die Tränen. © dpa | Khaled Elfiqi
Nicht nur die Gesichtsbemalung, auch die Fingernägel passten farblich zum Spiel der Kroaten.
Nicht nur die Gesichtsbemalung, auch die Fingernägel passten farblich zum Spiel der Kroaten. © dpa | Filip Singer
Dieser kleine Junge freute sich auf die Partie gegen Portugal.
Dieser kleine Junge freute sich auf die Partie gegen Portugal. © dpa | Filip Singer
Die Kroaten skandierten Fangesange.
Die Kroaten skandierten Fangesange. © dpa | Rolex Dela Pena
Gelbe Nase: Dieser Mann hatte ordentlich Farbe aufgelegt.
Gelbe Nase: Dieser Mann hatte ordentlich Farbe aufgelegt. © dpa | Rolex Dela Pena
Auch die Kleinen sind schon große Fußballfans.
Auch die Kleinen sind schon große Fußballfans. © dpa | Rolex Dela Pena
Die portugiesischen Fans konnten sich am Ende über einen Sieg ihres Teams freuen.
Die portugiesischen Fans konnten sich am Ende über einen Sieg ihres Teams freuen. © dpa | Rolex Dela Pena
Im Achtelfinale traf am Samstag Polen auf die Schweiz. Die polnischen Anhänger hielten Fan-Schals in die Höhe.
Im Achtelfinale traf am Samstag Polen auf die Schweiz. Die polnischen Anhänger hielten Fan-Schals in die Höhe. © dpa | Sergey Dolzhenko
Auch Polen-Flaggen wurden geschwungen.
Auch Polen-Flaggen wurden geschwungen. © dpa | Cj Gunther
Nach dem gewonnenen Elfmeterschießen gegen die Schweiz, feierten polnische Fans ihre Mannschaft.
Nach dem gewonnenen Elfmeterschießen gegen die Schweiz, feierten polnische Fans ihre Mannschaft. © REUTERS | Max Rossi
Die Schweizer feierten ihr Team im Stadion in Saint-Etienne.
Die Schweizer feierten ihr Team im Stadion in Saint-Etienne. © dpa | Jean-Christophe Bott
Auch typisch schweizerische Kopfbedeckungen in Form eines Käsestücks durften nicht fehlen.
Auch typisch schweizerische Kopfbedeckungen in Form eines Käsestücks durften nicht fehlen. © dpa | Robert Ghement
Enttäuschung bei den Schweizer Fans nach der knappen Niederlage gegen Polen im Elfmeterschießen.
Enttäuschung bei den Schweizer Fans nach der knappen Niederlage gegen Polen im Elfmeterschießen. © REUTERS | WOLFGANG RATTAY
Das zweite Samstagsspiel heißt Nordirland gegen Wales. Die nordirischen Fans im Pariser Stadion Parc des Princes machten schon vor dem Anpfiff Stimmung.
Das zweite Samstagsspiel heißt Nordirland gegen Wales. Die nordirischen Fans im Pariser Stadion Parc des Princes machten schon vor dem Anpfiff Stimmung. © Getty Images | Stu Forster
Es ist die zweite Achtelfinalpartie des Turniers.
Es ist die zweite Achtelfinalpartie des Turniers. © Getty Images | Matthias Hangst
Eine Stärkung darf vor der Partie nicht fehlen.
Eine Stärkung darf vor der Partie nicht fehlen. © REUTERS | Darren Staples
Auch die walisischen Fans legten im Pariser Parc des Princes schon vor Spielbeginn los.
Auch die walisischen Fans legten im Pariser Parc des Princes schon vor Spielbeginn los. © REUTERS | Stephane Mahe
Mit Plastikblumen zum Erfolg.
Mit Plastikblumen zum Erfolg. © REUTERS | Stephane Mahe
Zu Hause in Cardiff kommen die walisischen Fans beim Public Viewing zusammen.
Zu Hause in Cardiff kommen die walisischen Fans beim Public Viewing zusammen. © dpa | Neil Munns
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Am größten Tag ihrer Fußball-Geschichte hatten die Waliser keine Angst. Bei strömendem Regen vor 45.936 Zuschauern in Lille drehten sie mit schierem Willen ein Spiel, in dem sie zunächst unter die Räder zu kommen drohten. Radja Nainggolan brachte Belgien in seiner ungezügelten Anfangsphase mit einem Schuss aus 28 Metern in Führung (13.). Danach aber gab die Mannschaft von Marc Wilmots das Spiel aus den Händen. Wales kämpfte sich durch einen Treffer seines Kapitäns Ashley Williams (31.) zurück, Robson-Kanu düpierte die belgische Abwehr beim 2:1 (55.).

Angesprochen auf das Abwehrverhalten beim 2:1 redete sich Kahn komplett in Rage. „Selbst Holger Stanislawski verteidigt ohne Training heute noch besser. Das Zentrum muss immer zu sein.“ Als der Favorit alles riskierte, aber nicht wirklich zu Chancen kam, traf Sam Vokes (85.) zum Endstand.

Wales spielte mit Herz

Für Bale, seine Mitspieler und ganz Wales war es das Spiel des Lebens. „Das ist das größte Match im walisischen Fußball“, hatte der Superstar vorab gesagt, größer also noch als das WM-Viertelfinale 1958 gegen Brasilien (0:1) in Schweden. Es drohte allerdings ein Debakel zu werden: Belgien spielte anfangs Katz und Maus mit den Briten, vergab aber unter anderem eine Dreifach-Chance durch Yannick Carrasco, Thomas Meunier und Eden Hazard – immer war ein Körperteil eines Walisers im Weg (7.).

So gut sie offensiv begannen, so wackelig standen die Belgier defensiv. Wilmots hatte seine Abwehr umbauen müssen, es fehlten Thomas Vermaelen (Gelbsperre) und Jan Vertonghen (EM-Aus wegen Knöchelverletzung). Wilmots ersetzte sie durch Jason Denayer und Jordan Lukaku (21), der damit erstmals bei dieser EM mit seinem zwei Jahre älteren Bruder Romelu auf dem Platz stand. Somit bot Belgien die jüngste Startelf bei einer EM seit 1968 auf – aber eben auch eine unerfahrene.

Hinzu kam, dass die Belgier sich offensichtlich von ihrer frühen Führung blenden ließen. Wilmots konnte an der Linie winken und schreien, wie er wollte, seine Mannschaft ließ sich immer weiter zurückdrängen. Wie wilde Stiere kamen die Belgier nach der Pause aus der Kabine, wieder spielten sie die Waliser zunächst geradezu an die Wand - und wieder nutzten sie ihre Chancen nicht. Wales war da wesentlich effektiver.

Die Statistik

Wales: Hennessey/Crystal Palace (29 Jahre/61 Länderspiele) - Chester/West Bromwich Albion (27/16), Ashley Williams/Swansea City (31/64), Davies/Tottenham Hotspur (23/26) - Allen/FC Liverpool (26/30), Ledley/Crystal Palace (31/66) ab 78. King/Leicester City (27/35), Ramsey/FC Arsenal (25/44) - Taylor/Swansea City (27/33), Gunter/FC Reading (26/72) - Robson-Kanu/Vereinslos (27/34) ab 80. Vokes/FC Burnley (26/43), Bale/Real Madrid (26/60). - Trainer: Coleman

Belgien: Courtois/FC Chelsea (24/42) - Meunier/FC Brügge (24/9), Alderweireld/Tottenham Hotspur (27/60), Denayer/Manchester City (21/8), Jordan Lukaku/KV Ostende (21/5) ab 75. Mertens/SSC Neapel (29/51) - Nainggolan/AS Rom (28/24), Witsel/Zenit St. Petersburg (27/73) - Ferreira-Carrasco/Atletico Madrid (22/9) ab der 46. Fellaini/Manchester United (28/73), De Bruyne/Manchester City (25/46), Hazard/FC Chelsea (25/70) - Romelu Lukaku/FC Everton (23/50) ab 83. Batshuayi/Olympique Marseille (22/7). - Trainer: Wilmots

Schiedsrichter: Damir Skomina (Slowenien)

Tore: 0:1 Nainggolan (13.), 1:1 Ashley Williams (31.), 2:1 Robson-Kanu (55.) 3:1 Vokes (86.)

Zuschauer: 45.936

Gelbe Karten: Davies (2), Chester, Gunter, Ramsey (2) - Fellaini (2), Alderweireld

Torschüsse: 15:14

Ecken: 7:8

Ballbesitz: 48:52 %