Liverpool. BVB-Trainer Thomas Tuchel spricht nach dem schmerzhaften 3:4 in der Europa League beim FC Liverpool über Konsequenzen der Niederlage.

Nach der schmerzhaften 3:4 (2:0)-Niederlage beim FC Liverpool und dem damit verbundenen Last-Minute-K.o. im Viertelfinale der Europa League stellte sich Borussia Dortmunds Trainer Thomas Tuchel noch an der Anfield Road den Fragen der Medienvertreter.

Dortmund verliert in Liverpool

Der FC Liverpool gewinnt gegen Borussia Dortmund nach Rückstand noch 4:3
Der FC Liverpool gewinnt gegen Borussia Dortmund nach Rückstand noch 4:3 © REUTERS | Carl Recine
Borussia Dortmund führte bis kurz vor Schluss gegen den FC Liverpool
Borussia Dortmund führte bis kurz vor Schluss gegen den FC Liverpool © dpa | Bernd Thissen
Pierre-Emerick Aubameyang bei seinem Treffer zum zwischenzeitlichen 2:0
Pierre-Emerick Aubameyang bei seinem Treffer zum zwischenzeitlichen 2:0 © dpa | Bernd Thissen
Und dem anschließenden Jubel
Und dem anschließenden Jubel © Getty Images | Clive Brunskill
Und auch Trainer Thomas Tuchel jubelt
Und auch Trainer Thomas Tuchel jubelt © Getty Images | Shaun Botterill
Henrikh Mkhitaryan hatte das 1:0 geschossen
Henrikh Mkhitaryan hatte das 1:0 geschossen © dpa | Bernd Thissen
Gonzalo Castro im Duell mit  Emre Can
Gonzalo Castro im Duell mit Emre Can © Getty Images | Clive Brunskill
Shinji Kagawa im Spiel gegen Liverpool
Shinji Kagawa im Spiel gegen Liverpool © Getty Images | Clive Brunskill
Liverpools  Trainer Jürgen Klopp
Liverpools Trainer Jürgen Klopp © dpa | Peter Powell
Später dann der jubelnde Klopp
Später dann der jubelnde Klopp © REUTERS | Carl Recine
Die Atmosphäre im Stadion war trotz des langen Rückstands der Liverpooler herausragend
Die Atmosphäre im Stadion war trotz des langen Rückstands der Liverpooler herausragend © REUTERS | Darren Staples
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Frage: Herr Tuchel, Ihr Team hat in Liverpool ein 3:1 aus der Hand gegeben und ist im Viertelfinale der Europa League ausgeschieden. Haben Sie eine Erklärung dafür?

Thomas Tuchel: Wenn Sie eine Erklärung erwarten, muss ich Sie enttäuschen. Eine Erklärung würde bedeuten, dass etwas Logisches passiert ist.

Was ist stattdessen passiert?

Tuchel: Die erste Halbzeit war fast perfekt, aber wir hätten ein drittes Tor machen müssen. Nachher haben wir leider die Kontrolle verloren. Ich habe nie gedacht, dass wir dieses Spiel noch verlieren könnten. Aber wenn du die Angst spürst, kann das auf diesem Level den Ausschlag geben.

War es im Endeffekt eher Pech oder eigenes Verschulden?

Tuchel: Wir hatten es in der Hand, wir haben es uns wegnehmen lassen. Das ist unser aller Verantwortung. Wichtig ist, dass wir gemeinsam mit erhobenem Haupt da durchgehen. Wir brauchen kein Mitleid und kein Schulterklopfen. Wir wollten gewinnen wie Champions, nun müssen wir wenigstens verlieren wie Champions. Und wir sollten bald wieder aufstehen.

Fürchten Sie durch dieses Spiel Auswirkungen auf das nächste K.o.-Spiel am Mittwoch im Pokal-Halbfinale bei Hertha BSC?

Tuchel: Uns mit negativen Szenarien zu beschäftigen, wäre das Schlimmste, was wir tun können. Jetzt geht es erst einmal darum, es wegzustecken. Aber der Sport erlaubt nicht, lange auf dem Boden zu liegen. Das ist für uns alle, das Trainerteam eingeschlossen, eine Zeit, in der wir uns neu kennenlernen. Das war ein Meilenstein, den wir nicht gepackt haben. Es wird interessant sein, wie wir damit umgehen, als gesamte Gruppe. Spätestens bis Mittwoch sollten wir die Enttäuschung in Energie und Trotz umgewandelt haben, damit wir das nächste große Ziel erreichen.

War es ein mentales Problem Ihrer Mannschaft?

Tuchel: Wir befinden uns in einem Prozess, und wir haben noch nicht die Ausstrahlung, die man in solchen Momenten braucht. Man konnte spüren, dass wir nicht so an uns geglaubt haben, wogegen bei Liverpool jeder an den Lucky Punch geglaubt hat.

War Ihr Team zu beeindruckt von der Atmosphäre in Anfield?

Tuchel: Es war die beste Atmosphäre, die man in einem Fußballspiel erleben kann, und wir sind lange sehr gut damit umgegangen. Deshalb würde ich sagen, dass es keine Rolle gespielt hat. Allerdings hat man nach dem 3:3 gemerkt, dass jeder, der es mit Liverpool hält, an Vorbestimmung geglaubt hat. Das hat sicher zusätzliche Energie gebracht."