München. Für den Chilenen überweist der deutsche Rekordmeister 35 Millionen Euro nach Turin. Vorschusslorbeeren für Arturo Vidal von Sammer.

Arturo Vidal ist ein Münchner. Nach einigen Tagen Geduld und dem obligatorischen Medizincheck hat der FC Bayern seinen neuen Multi-Millionen-Transfer am Dienstag perfekt gemacht.

„Ich bin sehr glücklich. Das ist ein neuer Schritt in meiner Karriere und ich hoffe, meine Sache hier gut zu machen. Für mich geht ein Traum in Erfüllung“, sagte der Mittelfeldspieler bei FCB.de, bevor er anschließend in der Allianz Arena offiziell vorgestellt wurde. Er wolle „wichtige Titel wie die Champions League gewinnen. Diese Möglichkeiten sehe ich am ehesten beim FC Bayern“, fügte er an. Nachdem er mit Juve in der vergangenen Saison das Triple knapp verpasst hatte, „hoffe ich, dass mir das mit dem FC Bayern gelingt. Das muss das Ziel sein.“

Vorschusslorbeeren von Sammer

Der 28 Jahre alte Chilene soll Medienberichten zufolge einen üppig dotierten Vierjahresvertrag bis 2019 erhalten. Rund 35 Millionen Euro Ablösesumme überweisen die Bayern demnach an den italienischen Meister und Champions-League-Finalisten Juventus Turin - Vidal ist damit einer der teuersten Neuzugänge in der Bundesliga-Geschichte.

Dass der Wechsel zustande kommt, hatte Bayerns Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge in der Vorwoche auf einer Werbereise durch China verkündet - mit Juve hatten sich die Münchner zu dem Zeitpunkt schon über den Transfer geeinigt. Nach Vidals Ankunft auf dem Flughafen am Montagabend wurden am Dienstag die medizinischen Untersuchungen und die letzten Formalitäten erledigt.

Der Vierjahresvertrag von Vidal beinhaltet eine Option für eine weitere Saison. Das erklärte Bayerns Sport-Vorstand Matthias Sammer am Dienstag bei der Pressekonferenz zur Vorstellung des 28 Jahre alten Neuzugangs aus Chile. Bei den Münchnern wird er die Rückennummer 23 bekommen. Diese hatte zuvor Neuzugang Sven Ulreich erhalten - der Keeper wird nun die Nummer 26 auf dem Rücken tragen.

Sammer lobte Vidal, der zuletzt mit der chilenischen Nationalmannschaft die Copa América gewonnen hatte, in höchsten Tönen: „Arturo Vidal verkörpert eigentlich, wenn man den Fußball analysiert, die Komplexität in Person.“ Vidal sei physisch stark, habe Kraft in seinem Spiel, sei technisch gut und taktisch flexibel.

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Nur zwei Spieler waren den Bayern mehr wert

Für den einstigen Leverkusener greifen die Bayern tief in die Tasche. Mehr als 35 Millionen Euro gab der Rekordchampion von der Isar in seiner Geschichte nur für den Spanier Javi Martínez (40) und Weltmeister Mario Götze (37) aus. Beim Team von Trainer Pep Guardiola soll Vidal vor allem die Schlagkraft im Mittelfeld erhöhen - zumal Weltmeister Bastian Schweinsteiger zu Manchester United wechselte. Der Profi mit dem auffallenden Irokesen-Haarschnitt gilt als aggressiv und kampfstark, aber auch äußerst torgefährlich. In 27 Champions-League-Spielen für Juve erzielte er beispielsweise neun Treffer. Jüngst führte Vidal die chilenische Auswahl zum Premierenerfolg bei der Copa América.

Das ist Arturo Vidal

Geboren

22. Mai 1987 in Santiago de Chile

Vereine

01/2005 - 07/2007 Colo Colo07/2007 - 07/2011 Bayer 04 Leverkusen07/2011 - 07/2015 Juventus Turin seit 07/2015 FC Bayern München

Bundesligaspiele/Tore

117 / 15

Champions-League-Spiele/Tore

27 / 9

Größte Erfolge

Gewinn der Copa América mit Chile 20154 x Italienischer Meister 2012, 2013, 2014, 2015Italienischer Pokalsieger 2015Champions-League-Finalist 2015Deutscher Vizemeister 2011


 

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Vidal ist der drittteuerste Transfer in die Bundesliga

Vidals Wechsel zum FC Bayern ist der dritte Multi-Millionen-Transfer in der Bundesliga in kurzer Zeit. Erst in diesem Sommer hatte der Brasilianer Roberto Firmino mit seinem Abgang von 1899 Hoffenheim zum FC Liverpool wohl die Spitzenposition bei den teuersten Bundesliga-Transfers erobert. Der Angreifer kostete nach Medienangaben um die 41 Millionen Euro Ablöse und hätte damit Bayern-Profi Martínez von Platz eins verdrängt. Kurz darauf bezahlten die Münchner für Douglas Costa rund 30 Millionen Euro an den ukrainischen Spitzenclub Schachtjor Donezk.

Bestätigt werden die Transfersummen in der Regel aber nicht. Zumeist sind die Details der Vereinbarungen nicht bekannt, die Ablöse wird geschätzt. Oft gibt es in den Verträgen noch Klauseln, durch die später weiteres Geld an den abgebenden Verein fließt. So kassieren die früheren Arbeitgeber möglicherweise mit, wenn die Profis mit ihren neuen Vereinen Titel holen, sich für den Europapokal qualifizieren oder auf eine bestimmte Anzahl von Einsätzen kommen. Daher können Ablösesummen auch Jahre später noch steigen.

Die Bundesliga-Transfers mit einem geschätzten Gesamtvolumen von 30 Millionen Euro und mehr: