Kiel. 0:0 im ersten Relegationsspiel zur Zweiten Fußball-Bundesliga. Kiel kann am Dienstag auf die 2. Bundesliga hoffen.

1860 München winkt am Ende einer Horrorsaison das Happy End: Der Traditionsclub hat sich mit einem 0:0 im erschreckend schwachen Relegationshinspiel beim Drittligadritten Holstein Kiel eine ordentliche Ausgangsposition für den Klassenerhalt in der 2. Fußball-Bundesliga erarbeitet. „Wir haben nicht gut gespielt, aber das Ergebnis ist akzeptabel“, sagte Münchens Kapitän Christopher Schindler.

Die Kieler müssen sich im Rückspiel am Dienstag (20.30 Uhr, NDR live) in der Münchner Allianz Arena insbesondere in der Offensive steigern, um sich den Traum von der Rückkehr in die Zweitklassigkeit nach 34 Jahren zu erfüllen. In den bisherigen sechs Relegationsduellen zwischen 2. und 3. Liga hatte sich fünfmal der Drittligist durchgesetzt. „Unsere Ausgangsposition ist nicht so schlecht, ich bin nicht unzufrieden. Es ist weiter alles drin“, meinte Kiels Trainer Karsten Neitzel.

„Es darf keine Alibis geben“, hatte 1860-Trainer Torsten Fröhling vor Anpfiff der Partie an alter Wirkungsstätte gefordert – seinem Team aber war die Verunsicherung der vergangenen Tage anzumerken. Kaum ein Zuspiel kam in der Spitze an, auch Torjäger Rubin Okotie blieb ohne nennenswerte Offensivaktion. Der auffällige Valdet Rama hatte mit einem Distanzschuss nach einer Einzelleistung noch die beste Chance in der ersten Halbzeit (10.).

Bis auf wenige Ausnahmen hatte die beste Defensive der 3. Liga (30 Gegentore) die Angriffsbemühungen der Löwen im Griff. Kiel entwickelte vor 9812 Zuschauern aber erst gegen Ende der ersten Halbzeit etwas Gefahr nach vorne, einem Kopfballtreffer von Rafael Kazior (28.) verweigerte Schiedsrichter Florian Meyer (Burgdorf) wegen eines Foulspiels zu Recht die Anerkennung. Danach köpfte Kiels Kapitän knapp am Tor vorbei (45.).

Fröhling hatte Stürmer Rodri, der im Training Ersatztorhüter Stefan Ortega geohrfeigt hatte, gar nicht erst berücksichtigt. Auch das Münchner Kurztrainingslager in Norderstedt, bei dem unter anderem Boxtrainer Uli Wegner am Donnerstagabend zu Besuch war, zeigte wenig Wirkung. Im Gegenteil: In der zweiten Halbzeit erspielte sich Kiel ein Übergewicht, blieb aber oft zu ungenau. München wirkte dagegen verunsichert und spielte seine wenigen Konterchancen nicht konsequent aus.

Bei den Kielern überzeugten Hauke Wahl und Maik Kegel, bei den Münchnern Rama und Schindler.